Oh, das ist knapp heute: Um 23.30 Uhr habe ich das Bild hochgeladen und fange nun an, den kurzen Text dazu zu schreiben – es sollte also noch vor Mitternacht klappen. Was wir hier sehen, ist ein bisschen das Schmücken mit fremden Federn, ich gebe es zu.
Das unglaublich intensive Porträt von Muhammad Ali, das auf dem Plakat zu sehen ist, ist natürlich nicht mein Werk, sondern das von Thomas Hoepker, einem bekannten Fotografen der Agentur Magnum. Ich bin aber ganz optimistisch, dass ich durch das Einbetten seines Werkes in diese Straßenszene über ein bloßes Plagiat hinaus gegangen bin.
Interessant an dem Plakat ist außerdem, wofür es wirbt: Für eine auf 400 Exemplare limitierte Armbahnduhr mit dem Namen Muhammad Ali Center, Hersteller ist die Firma Shinola. Und die steht seit einigen Jahren für das neue Detroit, also für einen kleinen Versuch, der darbenden, von den Schwierigkeiten der US-Autoindustrie geprägten Stadt etwas wirtschaftliches Wachstum zu verleihen. Wobei der Preis der Uhr, 2250 Dollar, nicht ganz zum Erscheinungsbild Detroits passt. Wo das Plakat hängt, Ecke Washington Blvd/West Lafayette Blvd, sieht es noch ganz gut aus, aber schon zwei Ecken weiter habe ich verlassene Häuser mit toten Fenstern gesehen.
Trotzdem steigt hier ab morgen wieder die North American International Auto Show, weshalb ich auch für zwei Übernachtungen angereist bin. Morgen zeige ich dann vielleicht ein glitzerndes Auto, mal sehen. Was sagt die Uhr (nicht nur die von Ali)? 23.49 – perfekt.