Es ist mal wieder an der Zeit, die Möglichkeiten der elektronischen Bildbearbeitung zu preisen. Mögen mir alte Foto-Hasen ins Wort fallen, aber ich glaube, dass eine solche Landschaftsaufnahme, wie ich sie heute hier zeige, noch vor zehn Jahren gar nicht möglich gewesen wäre.
Ja, doch, es macht schon Spaß, im AMG GT Vollgas zu geben. Aber dieses Exemplar steht friedlich und still vor der Mercedes-Benz-Arena in Berlin, genauer: vor deren „Premium“-Eingang, und dort wartet es auf Premium-Konzertbesucher, die vielleicht nach dem Kauf der sehr teuren Konzerttickets noch etwas Geld übrig haben. Das ist bei mir regelmäßig nicht der Fall, aber Vollgas gab ich doch – nur auf einem ganz anderen Feld.
Nein. Und ehrlich gesagt, heute ist noch nicht einmal Vollmond, laut Mondkalender muss man darauf noch bis übermorgen früh gegen ein Uhr warten. Aber wie ich gerade so auf die Terrasse trete, kommt mir der Mond doch ziemlich kreisrund vor, und ich überlege, wie ich ihn auch ohne ein gigantisches Teleobjektiv so fotografieren kann, dass er nicht verloren aussieht.
Fotografieren bedeutet auch, überall da ein Motiv zu sehen, wo andere nichts erkennen, das sich festzuhalten lohnt.Allerdings kann die Sache mit dem besonderen Blick (nach dem wir ja alle streben) auch in die Hose gehen. Woran das liegt? Dazu habe ich drei Thesen.
Wer, wie, was? Als ich diese Fassade entdeckte, fiel mir ein typischer Sendebeitrag der Sesamstraße aus meinen Kindertagen ein: „Eins von diesen Dingen ist nicht wie das andere“ – so hieß das damals (Heute auch? Ich gucke ja nicht mehr.) Ein wiederkehrender Song war das, der sich immer mit einer Kombination aus drei gleichen Teilen und einem vierten, nicht dazu passenden beschäftigte. Also drei Kugeln und ein Würfel. Oder dreimal rot und einmal gelb. Drei Tiere und eine Blume. Was Vorschulkinder eben auch verstehen. Aber ich finde ja, im Einfachen liegt die Kraft, und das alte Kinderlied hat mir geholfen, ein wichtiges Thema in der Fotografie herauszuarbeiten.
Nicht weitergehen! Das bedeutet dieses Schild mit den ausgestreckten Armen, das man auf Bahnhöfen finden kann, und so wie es hinter dem Schild aussieht, mag man auch gar nicht daran denken, hier noch einen Schritt zu gehen – selbst wenn sich das Schild gar nicht auf den rechten Bildteil bezieht, der zeigt nämlich einfach nur das Ende eines Bahnsteigs. Aber die ganze Szene sieht ein bisschen wie das Setting eines Gruselfilms aus, oder? Und der Grusel ist sogar echt, wenigstens ein bisschen.
Mal ganz unter uns: Zum Autobauen braucht man Strom, selbst wenn es nicht um Elektroautos geht. Und wenn man viele Autos baut, dann hilft es, wenn man sich den Strom selbst produziert. Auf dem Werksgelände von VW stehen gleich zwei Heizkraftwerke, sie tragen die poetischen Namen „West“ und „Nord/Süd“, und das mit dem Doppelnamen hat sich zu einem Wahrzeichen Wolfsburgs entwickelt. Seine 125 Meter hohen Schornsteine sind weithin sichtbar, und sie eignen sich natürlich auch zum Fotografieren und für ein paar Tricks mit der Bildbearbeitung.
Niemand widersteht dem Charme eines Kleinkinds, jedenfalls solange es nicht quengelt und schreit. Ist es aber gutgelaunt, so wie unser Enkel auf dem Foto hier, dann erfreut es eigentlich jeden. Der Kleine ist jetzt sieben Monate alt, und ich weiß nicht genau, wann er angefangen hat zu sitzen, aber bei unserem letzten Foto vor ca. zwei Monaten ging das wohl noch nicht. Jedenfalls scheint er selbst sehr zufrieden zu sein über die Erweiterung seiner Möglichkeiten, und dieser neue Stand der Dinge gehörte dann auch dokumentiert. Es gab dabei nur ein Problem.
Ich muss heute noch einmal mit Siena kommen. Den Fiat 500 hätte ich natürlich auch in jedem anderen italienischen Ort so finden können, aber wir haben nun mal heute Morgen noch einen letzten Spaziergang durch Siena gemacht, bevor der Zug nach Florenz fuhr. Und als der Frühnebel sich so langsam lichtete, da kam plötzlich diese ikonische Szene zum Vorschein: Die Tür, das Auto, der blätternde Anstrich – da muss man als Fotograf nicht mehr viel machen außer abdrücken. Nur auf eine Sache ist in solchen Fällen unbedingt zu achten.
Wer kennt schon die Basilica Santa Maria Novella? Ich kannte sie bis heute Abend jedenfalls nicht, und das liegt wahrscheinlich daran, dass man es in Florenz als einfache Basilika nicht so leicht hat, denn die Konkurrenz an Sehenswürdigkeiten ist viel zu groß – Dom, Ponte Vecchio, Uffizien, die Paläste der Medici. Trotzdem werde ich Santa Maria di Novella so schnell nicht vergessen, denn als ich auf den Balkon meines Hotelzimmers trat, bot mir die gleichnamige Piazza genau den Anblick, den ich von einem Besuch in Italien erwarte. Und dann war da ja noch diese fotografische Besonderheit.