Das Leuchten der Kultur


Volksbühne, Berlin, Theater, Nacht
Volksbühne am Abend, Berlin/D                    ©Stefan Anker

So friedlich, wie es hier aussieht, geht es in der Berliner Volksbühne seit geraumer Zeit nicht mehr zu. Der Senat hat für das traditionsreiche Haus ein neues Konzept beschlossen und als Nachfolger des seit 1992 amtierenden Intendanten Frank Castorf den belgischen Museumsmanager Chris Dercon verpflichtet. Er leitet heute die Tate Gallery in London und wird 2018 in Berlin übernehmen. Seine Gegner kritisieren, dass das klassische Sprechtheater in der Volksbühne zur Nebensache werde, weil offenbar auch Kultur-Events anderer Art hier stattfinden sollen. Das ist der nachrichtliche Stand, und weiter will ich dazu auch nichts sagen, denn Kulturpolitik ist wahrlich nicht mein Gebiet, und vermint ist dieses Gebiet ja auch immer. Nirgends herrscht mehr Zorn als im Feuilleton, da muss man wirklich aufpassen. Aber mir geht es, wie man weiß, um Fotografie, und die ist harmlos und allein der Schönheit verpflichtet, nicht wahr? Na ja, dazu gibt es natürlich auch so viele Meinungen wie Fotografen. Und wahrscheinlich wird auch nicht jeder dasselbe Detail an meinem heutigen Bild wichtig finden wie ich.

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Mein Freund, der Baum


Wald, Baumstämme, gefällte Bäume
Gefällte Bäume, Königs Wusterhausen/D                    ©Stefan Anker

Da ist man nur ein paar Wochen im Urlaub, und dann das: Kahlschlag bei uns im Dorf. Gar nicht so weit von unserem Haus sind ein paar Tausend Quadratmeter Wald der Motorsäge zum Opfer gefallen. Als ich das heute entdeckte, stellten sich mir zwei Fragen. Erstens: Wieso? Und zweitens: Kann man dem Elend einen ästhetischen Reiz abgewinnen?

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Weiß und bunt


Schmetterling, Tagfalter, Falter, Rapsweißling, Oregano, Blüte
Rapsweißling an Oregano-Blüte, Königs Wusterhausen/D                    ©Stefan Anker

Es summte mal wieder über unserer Kräuterspirale, aber heute wollte ich keine Hummeln fotografieren wie neulich, sondern hatte es auf Schmetterlinge abgesehen. Sie haben eine höhere Fluchtdistanz und taumeln auch nicht wie in Trance über den Blüten, sondern sind etwas furchtsamer und somit hektischer unterwegs. Aber am Ende hat die geballte japanische Autofokus-Ingenieurskunst sie besiegt. Und ich habe eine erstaunliche Entdeckung gemacht.

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Hauptsache bunt


Projekt 366-160718-3
Textmarker, Königs Wusterhausen/D                    ©Stefan Anker

Ich habe Textmarker nie gemocht, ich benutze sie auch nicht oft. Aber heute habe ich mir wenigstens die Frage gestellt, wie man eine Gruppe von ihnen als Produktfoto inszenieren könnte. Ich finde, die Antwort liegt da auf der Hand.

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Der weite Winkel


Segelboot, Wasser, Fluss, Dahme, Verkehrszeichen, Bäume, Wald, Motorboot, Sommer, Wasser
Segelboote auf der Dahme, Königs Wusterhausen/D                   ©Stefan Anker

Alles im Blick auf diesem Foto, dabei ist es nicht mal mit einem sogenannten Super-Weitwinkelobjektiv aufgenommen worden. Der Panorama-Eindruck entsteht im Wesentlichen durch zwei Tricks beim Fotografieren und Bearbeiten.

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Bitte zweimal hinsehen


Kirche, St. Matthäus, Berlin, Spiegelung, Neue Nationalgalerie, Nationalgalerie
St.-Matthäus-Kirche, Berlin/D                    ©Stefan Anker

Heute weiche ich von einem meiner wichtigsten fotografischen Grundsätze ab. Nämlich von dem, dass man auf Anhieb erkennen können muss, was auf einem (zumindest auf meinem) Bild los ist. Das ist hier keineswegs der Fall, und doch traue ich mich, das Foto hier zu zeigen.  Das hat drei Gründe.

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Back to the roots


Audi, Q2, Audi Q2, SUV, Kompakt-SUV, Auto
Audi Q2 am Enea-Baummuseum, Rapperswil-Jona/CH                    ©Stefan Anker

Hm, ist das die richtige Überschrift für ein Bild des nagelneuen Audi Q2? Da geht es doch eher auf zu neuen Ufern als zurück zu den Wurzeln, oder? Stimmt. Aber dies ist ja kein Auto-Blog hier, sondern es geht um Fotografie, genauer: Um das, was ich mir darunter vorstelle. Und da erlaube ich mir heute, nachdem ich Halbzeit habe bei meinem Projekt 366, einen Blick zurück. Nicht nur auf dieses Jahr und mein Projekt, sondern auf die Anfänge meiner professionellen Fotografie. Und worum ging es da wohl? Na? Na?

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Tägliche Leerung


Briefkasten, Postkasten, Mauer, Hauswand
Briefkasten in der Provinz, Niederlehme/D                    ©Stefan Anker

Ich möchte heute zuerst die Instagram-Seite einer anderen Fotografin empfehlen: Bei dem Projekt 3ofakind kommen täglich drei quadratische Fotos hinzu, die alle etwas gemeinsam haben, sei es farblich, thematisch oder sonstwie. Ich schaue etwa einmal die Woche herein und genieße das sich stets verändernde 4×3-Mosaik. Schon manches Mal habe ich mir gewünscht, die Idee auch gehabt zu haben. Heute war es wieder soweit.

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Kontext is King


New York, One World Trade Center, World Trade Center, Freedom Tower, Manhattan, Wolkenkratzer
Blick von Süden auf den Freedom Tower, New York/USA                    ©Stefan Anker

Große Gebäude haben ein kleines Problem: Sie sind schwierig zu fotografieren. Zwar ist es leicht, den neuen Freedom Tower in New York, den Kölner Dom oder den Eiffelturm als Motiv auszumachen, aber wie geht es dann weiter? Oft sehen die Bauwerke irgendwie schief aus, und noch öfter fällt es schwer, sie nicht langweilig zu finden, obwohl sie doch eigentlich so faszinierend sind. Um ihre Faszination zu erhalten, kann man spezielle fotografische Techniken nutzen.

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Variation eines Themas


S-Bahn, Berlin, Bahnhof, Ostbahnhof, Bahnsteig
Eine S-Bahn fährt in den Ostbahnhof ein, Berlin/D                    ©Stefan Anker

Das Beste, was man über Kunst sagen kann, ist, dass sie einen inspiriert. Gestern habe ich ein Buch gelesen mit dem Titel „Big Shots! Die Geheimnisse der weltbesten Fotografen“ (Henry Carroll, Midas-Verlag, 22,90 Euro). Darin habe ich ein Foto gesehen, dem ich ohne die liebevolle Beschreibung des Autors vielleicht gar keine große Bedeutung beigemessen hätte – der Grat zwischen Kunst und Banalität ist in der Fotografie ja ziemlich schmal. Aber Carroll hat es verstanden, mir nahezubringen, warum dieses Bild Beachtung verdient. Und darum habe ich heute versucht, etwas Ähnliches herzustellen.

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