
Man soll ja nicht schadenfroh sein. Aber als ich heute in den Nachrichten hörte, dass auf unserer Autobahn die ganze Nacht gebaut würde und deshalb in östlicher Richtung zwei von drei Spuren gesperrt wären, da dachte ich: Wie schön.
Wegen des großen Erfolges: Schon wieder eine Sehenswürdigkeit, schon wieder ein fotografierendes Pärchen. Ja, wenn es so einfach wäre. Das Foto von gestern war Zufall, zwischen zwei Terminen bin ich am Berliner Dom vorbeigefahren und habe mir dort einfach die Zeit genommen. Heute hingegen wusste ich, dass ich am Abend in Dresden sein würde und hatte mir die Nachtaufnahme fest vorgenommen. Nur eine Sache konnte ich nicht ahnen.
Schon wieder traue ich mich eher spontan an ein Motiv, was eigentlich viel Akribie und Vorbereitung erfordert, mindestens aber mal ein Stativ und ein paar Minuten für die exakte Ausrichtung der Kamera. Wie gestern konnte das eigentlich nur schief gehen, ich bin trotzdem viel zufriedener heute.
Wales ist schuld. Oder besser: Meine Neigung, die Spiele der Fußball-EM live zu sehen ist dafür verantwortlich, dass ich heute nur ein Husch-Husch-Bild einstellen kann, auf das ich nicht wirklich stolz bin. Die Idee dazu hatte ich schon heute Mittag, aber mit so einem Produktfoto erst um kurz vor 23 Uhr zu beginnen, das ist dann doch die falsche Strategie. Heute also wird nicht beschrieben, was gut und richtig ist an dem aktuellen Foto, sondern es geht um schlecht und falsch.
Heute werde ich zum erstenmal als Hochzeitsfotograf arbeiten. Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann bin ich wahrscheinlich nervöser als Braut und Bräutigam zusammen. Aber da müssen wir nun gemeinsam durch, und so gern ich als Bild des Tages ein aktuelles Hochzeitsfoto zeigen würde – es gibt einen Grund dafür, dass das nicht geht.
Jahrelang war ich nicht live beim Tennis, heute konnte ich mir ein paar Ballwechsel beim Mercedes-Cup in Stuttgart ansehen. Zum Fotografieren dieser sehr schnellen Sportart (vor allem auf Rasen), hatte ich zwar die falsche Kamera dabei, aber ich habe mir mit einer kleinen Überstunde am Abend über diesen Nachteil hinweg geholfen.
Zurück zur Natur. Nach meiner New-York-Reise musste ich mal wieder mit der Kamera durch unseren Garten streifen, und statt der großen weiten Welt kommt heute mal das Große im Kleinen zum Tragen. Makroaufnahmen haben ihren ganz eigenen Zauber – ihre Tücken haben sie allerdings auch.