Ja, doch, es macht schon Spaß, im AMG GT Vollgas zu geben. Aber dieses Exemplar steht friedlich und still vor der Mercedes-Benz-Arena in Berlin, genauer: vor deren „Premium“-Eingang, und dort wartet es auf Premium-Konzertbesucher, die vielleicht nach dem Kauf der sehr teuren Konzerttickets noch etwas Geld übrig haben. Das ist bei mir regelmäßig nicht der Fall, aber Vollgas gab ich doch – nur auf einem ganz anderen Feld.
Heute habe ich ein Machtwort gesprochen. Meine Frau hängt sehr an einem sehr alten Schwippbogen, der allerdings den Nachteil hat, pro Adventszeit mehrere recht teure Glühlampen zu zerstören und andere schwarz anlaufen zu lassen. Mit war das Ding schon lange nicht geheuer, und heute Morgen bekam meine Frau dann einen elektrischen Schlag. Gottlob nicht gefährlich und nicht schlimm – aber ich habe die Höllenmaschine abgeräumt und verfügt, nächste Woche auf dem Weihnachtsmarkt einen neuen Bogen zu kaufen. Dabei hatte ich längst für Ersatz gesorgt, schon vor Jahren. Aber meinen Kleinst-Schwippbogen (ca. 20 cm breit) findet sie irgendwie zu steril, weil LED-beleuchtet und computergesägt. Immerhin, er darf im Wohnzimmer stehen, und also habe ich heute mal versucht, ihn etwas gemütlicher aussehen zu lassen. Wobei ich mich von einem bestimmten Bildbearbeitungs-Trick schnell wieder verabschieden musste.
Nicht weitergehen! Das bedeutet dieses Schild mit den ausgestreckten Armen, das man auf Bahnhöfen finden kann, und so wie es hinter dem Schild aussieht, mag man auch gar nicht daran denken, hier noch einen Schritt zu gehen – selbst wenn sich das Schild gar nicht auf den rechten Bildteil bezieht, der zeigt nämlich einfach nur das Ende eines Bahnsteigs. Aber die ganze Szene sieht ein bisschen wie das Setting eines Gruselfilms aus, oder? Und der Grusel ist sogar echt, wenigstens ein bisschen.
Die Älteren werden sich noch erinnern: Die Frage „Funk, Waffen, Munition?“ war für uns Westdeutsche so eine Art Dreiklang des Sozialismus, wenn wir auf der Transitautobahn nach Berlin fuhren. Nicht Glaube, Liebe, Hoffnung, nicht Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, nein, ein humorloser Grenzer (der erste in einer ganzen Reihe) interessierte sich ausschließlich dafür, ob wir die Grundausstattung des feindlichen Spions bei uns hatten. Und humorvolle Westdeutsche, die diese Frage mit einem Scherz beantworteten („Mist, hab ich doch wieder die Handgranaten zu Hause gelassen“) hatten Anspruch auf die Gastfreundschaft des Grenzregimes. Heute sind die meisten Grenzanlagen abgebaut, aber der Übergang auf der Strecke Hannover-Berlin ist als Gedenkstätte erhalten, verfällt so langsam vor sich hin, und man darf da machen, was man früher auf keinen Fall durfte.
Eine meiner wichtigsten Regeln lautet: Fotografiere Menschen nicht von hinten. Aber wie alle Regeln darf auch sie gebrochen werden, und umso eher ist das erlaubt, wenn ich die Regel selbst aufgestellt habe. Also: Wer wandert, darf, soll und muss auch von hinten fotografiert werden, denn diese Perspektive symbolisiert den Aufbruch, der mit jeder Wanderung verbunden ist. Und natürlich gibt es auch noch einen ganz pragmatischen Grund für den Regelverstoß.
Es summte mal wieder über unserer Kräuterspirale, aber heute wollte ich keine Hummeln fotografieren wie neulich, sondern hatte es auf Schmetterlinge abgesehen. Sie haben eine höhere Fluchtdistanz und taumeln auch nicht wie in Trance über den Blüten, sondern sind etwas furchtsamer und somit hektischer unterwegs. Aber am Ende hat die geballte japanische Autofokus-Ingenieurskunst sie besiegt. Und ich habe eine erstaunliche Entdeckung gemacht.
Ich habe Textmarker nie gemocht, ich benutze sie auch nicht oft. Aber heute habe ich mir wenigstens die Frage gestellt, wie man eine Gruppe von ihnen als Produktfoto inszenieren könnte. Ich finde, die Antwort liegt da auf der Hand.
Blitzen 3.0. Nach der Biene und dem Blitzgerät selbst kommt heute schon wieder ein Foto, das ohne Blitz nicht funktioniert hätte. Schuld war das trübe Wetter im Brandenburgischen und ein spezieller Auftrag, den ich heute zu erledigen hatte.
Keine Sonne, kein Blitz, finsterer Wald – und doch kann man schöne Fotos machen heutzutage. Wenn Sie mir bitte folgen wollen in die Welt der Digitaltechnik…