Ich mag Hochsitze nicht besonders. Sie inspirieren mich zwar zum Fotografieren, weil ich gerne versuche, die Bedrohung sichtbar zu machen, die von ihnen ausgeht. Aber an sich mag ich sie nicht, weil sie das ohnehin unfaire Kräfteverhältnis im Wald noch weiter zugunsten des Menschen beeinflussen.
Ich liebe mein Projekt 366, es bietet mir viel mehr Vor- als Nachteile – und doch freue mich mich jetzt so langsam auf den 31. Dezember, wenn ich dieses Projekt abschließe und danach neue Dinge auf meinem Blog in Angriff nehme. Ich werde mich zu allgemeinen und speziellen Themen der Fotografie äußern und Einblicke in meinen Fotografen-Alltag geben, dazu kommen sicher weiterhin gute Tipps – und auch zwei neue Projekte. Eines davon ist noch geheim, das andere aber werde ich hier und heute enthüllen. Weil es so schön zu meinem aktuellen Bild des Tages passt.
Aufs Herzlichste begrüße ich hier alle, die sich, angelockt von der Überschrift, politische Erkenntnisse versprochen haben. War ein bisschen fies, gebe ich zu, aber wenn Sie schon da sind, mögen Sie sich vielleicht kurz mit dem Thema Fotografie beschäftigen. Und mit einer Idee dafür, wie man dem klassischen Sightseeing mit der Kamera etwas Neues abgewinnen kann. Am Ende wird es dann auch noch einmal politisch, versprochen.
So friedlich, wie es hier aussieht, geht es in der Berliner Volksbühne seit geraumer Zeit nicht mehr zu. Der Senat hat für das traditionsreiche Haus ein neues Konzept beschlossen und als Nachfolger des seit 1992 amtierenden Intendanten Frank Castorf den belgischen Museumsmanager Chris Dercon verpflichtet. Er leitet heute die Tate Gallery in London und wird 2018 in Berlin übernehmen. Seine Gegner kritisieren, dass das klassische Sprechtheater in der Volksbühne zur Nebensache werde, weil offenbar auch Kultur-Events anderer Art hier stattfinden sollen. Das ist der nachrichtliche Stand, und weiter will ich dazu auch nichts sagen, denn Kulturpolitik ist wahrlich nicht mein Gebiet, und vermint ist dieses Gebiet ja auch immer. Nirgends herrscht mehr Zorn als im Feuilleton, da muss man wirklich aufpassen. Aber mir geht es, wie man weiß, um Fotografie, und die ist harmlos und allein der Schönheit verpflichtet, nicht wahr? Na ja, dazu gibt es natürlich auch so viele Meinungen wie Fotografen. Und wahrscheinlich wird auch nicht jeder dasselbe Detail an meinem heutigen Bild wichtig finden wie ich.
Heute war ich in einer ziemlich guten Gegend – vornehmes altes Westberlin, Villenviertel Grunewald, nicht weit vom Kurfürstendamm. Ich habe da eine wunderbare Imageberaterin fotografiert, damit sie neue und gute Bilder für ihren neuen (und ebenfalls sehr guten) Internetauftritt bekommt, und danach musste ich einfach noch eine von diesen unglaublichen Villen ablichten. Weil die, die ich letztlich gefunden habe (am Johannaplatz) bei Google Street View nur verpixelt zu sehen ist, habe ich mir kurz die Frage gestellt, ob ich das Haus, das nicht meines ist, überhaupt fotografieren durfte.
Für Autos schlägt halt mein Herz, vor allem für schnelle und schöne. Heute war ich auf dem Lausitzring, um den Porsche Cayman GT4 und das daraus abgeleitete Rennauto Porsche Cayman GT4 Clubsport zu fahren und zu fotografieren. Da mein Projekt 366 ja die Spielregel enthält, immer nur ein Bild am Tag zu zeigen, muss hier einiges im Verborgenen bleiben. Es wird aber demnächst in der „Welt“ veröffentlicht werden, und auf meine Homepage stelle ich es auch noch. Warum ich mich heute für ein statisches Bild statt für ein Fahrfoto entschieden habe, dafür gibt es drei Gründe.
Knapp drei Wochen Dänemark-Urlaub sind vorbei, und es war gar nicht so leicht, heute ein Bild mit getrübter Abschiedsstimmung herzustellen. Denn wir hatten an 17 von 19 Tagen geradezu karibisches Wetter. Aber mit Glück und Geschick habe ich heute Vormittag vor der Abfahrt noch ein Foto gemacht, das zum letzten Urlaubstag passt. Dazu mussten vier Voraussetzungen stimmen.
Ich schwöre, wir hatten heute einen harmonischen Familientag. Wie sollte es auch anders sein, wenn man den beliebtesten Sport treibt, den es gibt: Minigolf. Allerdings ist mir beim Fotografieren doch in den Sinn gekommen, die Harmonie ein wenig zu stören.
Ich bekenne mich schuldig: Dieses Bild sieht mal wieder nicht so aus, wie die Szene im Moment der Aufnahme wirklich ausgesehen hat. Aber es gibt drei Gründe, aus denen ich selbst bei so einem vergleichsweise schlichten Motiv noch die elektronische Bildbearbeitung eingesetzt habe.
Oh weh, das ist bestimmt die falsche Überschrift. Denn es kann sich ja niemand anmaßen zu sagen, wie genau ein Porträt gemacht werden muss. Dazu gibt es einfach viel zu viele Darstellungsformen, die sich ein Mensch für einen anderen einfallen lassen kann. Aber vielleicht erzähle ich mal, wie ein Porträt sein sollte, wenn man sich nicht extra zu einem großen Fotoshooting verabredet hat und den Menschen, um den es geht, auch nicht schon länger kennt. Wie man also mit eher knappem Zeitbudget ein vorzeigbares Ergebnis erzielt.