Das unheimliche Haus am See


Haus, See, Ufer, Wasser, Winter, dunkel
Haus am See, Königs Wusterhausen/D ©Stefan Anker

Ich bin eigentlich gar nicht so der depressive Typ. Aber jetzt so gegen Ende meines Projektes 366 ziehen mich die düsteren Motive etwas mehr an als sonst. Vielleicht liegt es heute auch daran, dass ich gestern eine Hochzeit fotografiert habe, und dass immer am Tag danach nicht allzu viel mir mir los ist. Hochzeiten zu fotografieren ist eine sehr angenehme und gleichzeitig sehr anstrengende Art, sein Geld zu verdienen, darum bin ich am nächsten Tag immer etwas groggy und arbeite in der Regel auch nicht. Mir ist es ein Rätsel, wie manche Fotografen Hochzeiten am Freitag und am Sonnabend anehmen können, ich kann es jedenfalls auf keinen Fall. Aber eigentlich wollte ich ja etwas zu dem unheimlichen Haus am See erzählen.

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Beste Lage


Villa, Berlin, Grunewald, Charlottenburg-Wilmersdorf, Johannaplatz
Villa am Johannaplatz, Berlin/D                    ©Stefan Anker

Heute war ich in einer ziemlich guten Gegend – vornehmes altes Westberlin, Villenviertel Grunewald, nicht weit vom Kurfürstendamm. Ich habe da eine wunderbare Imageberaterin fotografiert, damit sie neue und gute Bilder für ihren neuen (und ebenfalls sehr guten) Internetauftritt bekommt, und danach musste ich einfach noch eine von diesen unglaublichen Villen ablichten. Weil die, die ich letztlich gefunden habe (am Johannaplatz) bei Google Street View nur verpixelt zu sehen ist, habe ich mir kurz die Frage gestellt, ob ich das Haus, das nicht meines ist, überhaupt fotografieren durfte.

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Klopf, klopf


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Kleine Gasse mit denkmalgeschützten Häusern, Aeroeskoebing/DK                    ©Stefan Anker

Heute habe ich mich völlig unprofessionell verhalten. Der Profi weiß nämlich genau, was er fotografieren will und richtet sich darauf ein. Er hat also eine ungefähre Vorstellung davon, wie es dort aussieht, wo er fotografieren will. Und er kann einschätzen, ob das Licht zur Zeit des Shootings einigermaßen passt. Der Amateur dagegen läuft durch die Gegend und entdeckt zufällig sein Motiv. So ging es mir heute, als ich in der prallen Mittagssonne die winzige Märchenstadt Aeroeskoebing in Dänemark besuchte. Hartes Licht und der entsprechende Schatten machten angemessenes Fotografieren der Häuser, Türen und Straßen eigentlich unmöglich. Aber es gibt natürlich auch dafür eine Lösung. „Klopf, klopf“ weiterlesen

Hört, ihr Leute, lasst euch sagen


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Nachtwächter bei der Arbeit, Aeroeskoebing/DK                    ©Stefan Anker

Ach, immer nur Landschaftsfotos, das geht ja auch nicht. Heute ist mir ein schönes Porträt gelungen, über das ich mich besonders freue, weil die Rahmenbedingungen dafür eigentlich gar nicht gestimmt haben.

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Glücksbringer auf dem Dach


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Schornsteinfeger bei der Arbeit, Königs Wusterhausen/D                    ©Stefan Anker

Menschen bei der Arbeit sind immer ein schönes Motiv, das gilt im Besonderen für Handwerker. Also habe ich heute den Schornsteinfeger gefragt, ob ich ihm oben auf dem Dach ein bisschen mit der Kamera zusehen darf. Das durfte ich – und ich habe dabei auch erfahren, warum man sagt, dass Schornsteinfeger Glück bringen.

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Schöner wohnen


Wohnhaus, Mietshaus, Hausflur
Wohnanlage in Köpenick, Berlin/D                    ©Stefan Anker

Schon wieder traue ich mich eher spontan an ein Motiv, was eigentlich viel Akribie und Vorbereitung erfordert, mindestens aber mal ein Stativ und ein paar Minuten für die exakte Ausrichtung der Kamera. Wie gestern konnte das eigentlich nur schief gehen, ich bin trotzdem viel zufriedener heute.

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Tägliche Leerung


Briefkasten, Postkasten, Mauer, Hauswand
Briefkasten in der Provinz, Niederlehme/D                    ©Stefan Anker

Ich möchte heute zuerst die Instagram-Seite einer anderen Fotografin empfehlen: Bei dem Projekt 3ofakind kommen täglich drei quadratische Fotos hinzu, die alle etwas gemeinsam haben, sei es farblich, thematisch oder sonstwie. Ich schaue etwa einmal die Woche herein und genieße das sich stets verändernde 4×3-Mosaik. Schon manches Mal habe ich mir gewünscht, die Idee auch gehabt zu haben. Heute war es wieder soweit.

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Der Wind, der Wind


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Windräder an der Autobahn A9, Weißenfels/D                    ©Stefan Anker

Man muss schon ganz genau hinsehen bei diesem Foto, um die Häuser der Menschen noch zu erkennen. Sechs Giganten des Grünstroms beherrschen die Szene, und sie sind beileibe nicht die einzigen rund um die Autobahnabfahrt Weißenfels an der A9. Ein riesiger Wald aus Windrädern ist hier aufgebaut, und ich muss zugeben, dass ich das Wort von der „Verspargelung“ der Landschaft nicht verstehe – oder besser: dessen negative Bedeutung nicht nachvollziehen kann. Ich finde Windräder wirklich schön, gerade in freier Landschaft, ich kann es nicht ändern. Trotzdem gibt es etwas, das mich an der Sache stört.

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Am liebsten mit Balkon


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Wohnungen mit Balkon, Berlin/D                    ©Stefan Anker

Man kann auch ohne Bildbearbeitung manipulativ sein beim Fotografieren. Es reicht schon, eine Brennweite auszuwählen, deren optische Effekte sich von dem unterscheiden, wie das Auge die Umgebung wahrnimmt. Bei diesem Foto eines Berliner Wohnhauses hat eine kleine Handbewegung ausgereicht, um die Fassade zwar grafisch interessant, aber auch irgendwie unbewohnbar aussehen zu lassen.

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Alles nur Fassade


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Zentrale der Wohnungsbaugesellschaft GSW, Berlin/D                    ©Stefan Anker

Was für ein Gebäude! Schon lange wollte ich die Zentrale der Berliner Wohnungsbaugesellschaft GSW fotografieren, schließlich habe ich jahrelang direkt gegenüber gearbeitet. Aber wie das so ist: Was bekannt ist, was immer zur Verfügung steht – darum kümmert man sich nicht so recht. Heute ist es endlich passiert – weil zwei Faktoren zusammenspielten.

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