Fotografieren bedeutet auch, überall da ein Motiv zu sehen, wo andere nichts erkennen, das sich festzuhalten lohnt.Allerdings kann die Sache mit dem besonderen Blick (nach dem wir ja alle streben) auch in die Hose gehen. Woran das liegt? Dazu habe ich drei Thesen.
… in deutschen Straßennamen weiter. Dieses Bild ist im U-Bahnhof Karl-Marx-Straße entstanden, und die ist eine der Hauptadern des Berliner Stadtteils Neukölln. Was das mit dem Bild zu tun hat? Nicht viel, ich brauchte nur eine griffige Formulierung für die Überschrift, und dasselbe Foto hätte ich so auch an den Stationen Kaiserdamm oder Viktoria-Luise-Platz machen können. Aber wenn Sie nun schon einmal hier hereingelesen haben, dann wollen Sie vielleicht auch etwas zum Thema Reserve-Motiv wissen.
Ich finde, man darf Bilder manipulieren, was Farbeindruck, Lichtstimmung und solche Dinge angeht. Man muss die Manipulation allerdings auch zugeben, zumindest auf Befragen. Mein heutiges Foto des Tages habe ich deutlich verändert, und ich gebe das sogar ungefragt zu – weil es ohnehin herauskäme.
Nach einer recht langen Bildbearbeitung bin ich auch nicht mehr ganz sicher: Wie wirkt dieses Bild für denjenigen, der es zum ersten Mal sieht? Das ist in meinem Schaffen ja immer die entscheidende Frage: Ist mein Bild verständlich, kann man gleich erkennen, worum es geht? Vielleicht gehen wir kurz zusammen durch, was ich hier abbilden wollte, und Sie schreiben in die Kommentare, ob es mir gelungen ist.
Ich bekenne mich schuldig: Dieses Bild sieht mal wieder nicht so aus, wie die Szene im Moment der Aufnahme wirklich ausgesehen hat. Aber es gibt drei Gründe, aus denen ich selbst bei so einem vergleichsweise schlichten Motiv noch die elektronische Bildbearbeitung eingesetzt habe.
Alles im Blick auf diesem Foto, dabei ist es nicht mal mit einem sogenannten Super-Weitwinkelobjektiv aufgenommen worden. Der Panorama-Eindruck entsteht im Wesentlichen durch zwei Tricks beim Fotografieren und Bearbeiten.
Blitzen 3.0. Nach der Biene und dem Blitzgerät selbst kommt heute schon wieder ein Foto, das ohne Blitz nicht funktioniert hätte. Schuld war das trübe Wetter im Brandenburgischen und ein spezieller Auftrag, den ich heute zu erledigen hatte.
Schon wieder traue ich mich eher spontan an ein Motiv, was eigentlich viel Akribie und Vorbereitung erfordert, mindestens aber mal ein Stativ und ein paar Minuten für die exakte Ausrichtung der Kamera. Wie gestern konnte das eigentlich nur schief gehen, ich bin trotzdem viel zufriedener heute.
Hm, ist das die richtige Überschrift für ein Bild des nagelneuen Audi Q2? Da geht es doch eher auf zu neuen Ufern als zurück zu den Wurzeln, oder? Stimmt. Aber dies ist ja kein Auto-Blog hier, sondern es geht um Fotografie, genauer: Um das, was ich mir darunter vorstelle. Und da erlaube ich mir heute, nachdem ich Halbzeit habe bei meinem Projekt 366, einen Blick zurück. Nicht nur auf dieses Jahr und mein Projekt, sondern auf die Anfänge meiner professionellen Fotografie. Und worum ging es da wohl? Na? Na?
Ich möchte heute zuerst die Instagram-Seite einer anderen Fotografin empfehlen: Bei dem Projekt 3ofakind kommen täglich drei quadratische Fotos hinzu, die alle etwas gemeinsam haben, sei es farblich, thematisch oder sonstwie. Ich schaue etwa einmal die Woche herein und genieße das sich stets verändernde 4×3-Mosaik. Schon manches Mal habe ich mir gewünscht, die Idee auch gehabt zu haben. Heute war es wieder soweit.