Es ist mal wieder an der Zeit, die Möglichkeiten der elektronischen Bildbearbeitung zu preisen. Mögen mir alte Foto-Hasen ins Wort fallen, aber ich glaube, dass eine solche Landschaftsaufnahme, wie ich sie heute hier zeige, noch vor zehn Jahren gar nicht möglich gewesen wäre.
Nicht weitergehen! Das bedeutet dieses Schild mit den ausgestreckten Armen, das man auf Bahnhöfen finden kann, und so wie es hinter dem Schild aussieht, mag man auch gar nicht daran denken, hier noch einen Schritt zu gehen – selbst wenn sich das Schild gar nicht auf den rechten Bildteil bezieht, der zeigt nämlich einfach nur das Ende eines Bahnsteigs. Aber die ganze Szene sieht ein bisschen wie das Setting eines Gruselfilms aus, oder? Und der Grusel ist sogar echt, wenigstens ein bisschen.
Ja, ich habe heute Abend natürlich den Supermond fotografiert. Aber mit einem 200-Millimeter-Objektiv ist er nicht besonders formatfüllend geworden, und weil ich diese Sache hier schon im Sommer thematisiert und demonstriert habe, nehme ich den Supermond ins Archiv (weil er so bald nicht wiederkommt, jedenfalls nicht gleichzeitig als Vollmond) und zeige stattdessen eine Supersonne. Und leiste damit Abbitte bei allen wackeren Sonnenuntergangsfotografen.
Mattes Licht und leuchtende Farben – diesen schönen Kontrast gibt es so nur im Herbst, und passende Motive findet eigentlich jeder vor seiner Haustür. Man muss allerdings die entstehenden Bilder dringend nachbearbeiten.
Wer kennt schon die Basilica Santa Maria Novella? Ich kannte sie bis heute Abend jedenfalls nicht, und das liegt wahrscheinlich daran, dass man es in Florenz als einfache Basilika nicht so leicht hat, denn die Konkurrenz an Sehenswürdigkeiten ist viel zu groß – Dom, Ponte Vecchio, Uffizien, die Paläste der Medici. Trotzdem werde ich Santa Maria di Novella so schnell nicht vergessen, denn als ich auf den Balkon meines Hotelzimmers trat, bot mir die gleichnamige Piazza genau den Anblick, den ich von einem Besuch in Italien erwarte. Und dann war da ja noch diese fotografische Besonderheit.
Wie es aussieht, befinde ich mich gerade in meiner lapidaren Phase. Aber die Wahrheit ist, dass ich momentan nicht viel herumkomme und einige Büroarbeit zu erledigen ist, weshalb ich für mein Projekt 366 auf die nähere Umgebung zugreifen muss. Und wenn ich mit der Kamera schon Notizen aus der Provinz mache, dann versuche ich auch, eine ganz ausgeruhte Leere in den Bildern zu erzeugen. Allerdings gern gepaart mit einer Stimmung, die im Original nicht vorhanden ist.
Ach, ich finde Segelboote ganz wunderbar, vor allem, wenn sie eine Bö erwischen und gleichzeitig schräg und schnell sind. Eine dieser schnell-schrägen Yachten habe ich heute mit der Kamera erwischt. Und falls das nicht geklappt hätte, wäre der Frust auch nicht so groß gewesen, denn es hätte wegen einer besonderen Tradition noch viele andere Chancen gegeben.
Es ist so eine Sache mit qualmenden Fabrikschloten: Wir brauchen sie, aber keiner will sie in seiner Nähe haben. Und darüber nachdenken? Ach was, bei uns kommt der Strom aus der Steckdose, und alles, was wir sonst brauchen, gibt es doch im Supermarkt. Mit dieser Haltung ist es natürlich einfach, gegen alles zu sein. Und wenn das so ist, dann kann ich auch mal dem Symbol ungebremster Luftverschmutzung etwas Ästhetisches abgewinnen.
Knapp drei Wochen Dänemark-Urlaub sind vorbei, und es war gar nicht so leicht, heute ein Bild mit getrübter Abschiedsstimmung herzustellen. Denn wir hatten an 17 von 19 Tagen geradezu karibisches Wetter. Aber mit Glück und Geschick habe ich heute Vormittag vor der Abfahrt noch ein Foto gemacht, das zum letzten Urlaubstag passt. Dazu mussten vier Voraussetzungen stimmen.
Nach einer recht langen Bildbearbeitung bin ich auch nicht mehr ganz sicher: Wie wirkt dieses Bild für denjenigen, der es zum ersten Mal sieht? Das ist in meinem Schaffen ja immer die entscheidende Frage: Ist mein Bild verständlich, kann man gleich erkennen, worum es geht? Vielleicht gehen wir kurz zusammen durch, was ich hier abbilden wollte, und Sie schreiben in die Kommentare, ob es mir gelungen ist.