Endlich: Katzen-Content


Projekt 366-160703-7-2
Katze, Berlin/D                    ©Stefan Anker

Ich kenne jetzt nicht mehr jedes einzelne Bild meines Projektes 366 auswendig (dies hier ist immerhin die Nummer 185), aber ich wage mal zu behaupten, dass ich bisher ohne Katzenfotos ausgekommen bin. Heute aber konnte ich nicht widerstehen – und war glücklich darüber.

Denn immer noch hält meine kleine Inspirationskrise an. Ich schiebe das Fotografieren den ganzen Tag vor mir her, muss mich allerdings auch noch um vieles andere kümmern (heute habe ich z.B. die Bilder meiner ersten Hochzeitsreportage ausgeliefert, und vorher habe ich darum noch den letzten Feinschliff in der Bearbeitung erledigt). Und dann ist ja auch noch EM.

Also habe ich heute Abend gesagt, ich gehe mal 20 Minuten mit der Kamera vor die Tür – ein Vorhaben, das eigentlich zum Scheitern verurteilt ist, so auf Kommando geht es oft ja gar nicht. Und dann liegt da diese Katze im Hof und rekelt sich vor und zurück und wieder vor, beständig vollführt sie ihre Rollen, kommt aber nicht näher dabei, sondern rollt sich immer hin und her.

Ich hatte nur das 50-Millimeter-Objektiv, damit war ich für ein normales Katzenfoto zu weit weg. Aber das Gitter des Hoftores hat mir einen Rahmen gegeben, in den ich die Katze platzieren konnte. Den Rest besorgte die Beschnittfunktion von Lightroom.

In einer idealen Welt muss man natürlich Bilder nicht beschneiden, sondern fotografiert sie gleich richtig. Dann lässt sich auch die gesamte Auflösung des teuren Kamerasensors nutzen, etwa für einen großformatigen Ausdruck.

Andererseits gibt mir der Beschnitt doch einige Freiheiten in der Bildgestaltung. Ich kann etwa (wie hier) im 16:9-Format arbeiten, das ich mehr und mehr zu schätzen lerne (ich verstehe übrigens nicht, wieso man praktisch kein Fotopapier in diesem Seitenverhältnis findet). Und ich kann Bilder retten, für die meine Brennweite nicht gereicht hat. Das finde ich überhaupt nicht schlimm – meine persönliche Untergrenze ist allerdings bei Rechtecken eine lange Kante von 4500 Pixeln (der Sensor bietet 5616).

In diesem Format liefere ich Bilder auch an meine Kunden aus, die Größe 4500×3000 Pixel steht bei mir in den Verträgen. Auf Nachfrage gebe ich größere Dateien heraus (wenn es sie denn gibt), aber 4500×3000 hat den Vorteil, dass man daraus sehr propere Ausdrucke machen kann (DIN A3, Doppelseiten in Fotobüchern und Magazinen), und für Bildschirme reicht es allemal – 4500×3000 übertrifft noch die Pixelzahl von 4K-Monitoren, erst bei 5K-Geräten benötige ich die volle Sensorauflösung.

Interessant wird es bei A2-Ausdrucken in 300-dpi-Druckauflösung, da würde ich wahrscheinlich die Interpolationsfunktion von Photoshop einsetzen, mit der ich mich aber erst noch beschäftigen muss. Das wird demnächst geschehen, weil ich gerade in einen A2-Drucker investiert habe. Der macht mir viel Freude, auch weil die Leute immer wieder bemerken, wie unglaublich die Druckqualität der Bilder ist, die Anschaffung hat sich also gelohnt. Aber A2-Drucke habe ich noch nicht ausprobiert, ich werde davon später berichten.

Zurück zur Katze. Die habe ich nicht nur umrahmt, was die eigentlich immer noch zu große Bildfläche wirksam kaschiert, ich habe das Bild auch gleichzeitig mit einer eher warmen Farbtemperatur versehen und entsättigt. Das lässt das Foto wie ein Papierbild vergangener Analogzeiten aussehen, weshalb ich auch noch mit der Körnungs-Funktion von Lightroom experimentiert habe.

Am Ende habe ich diese Funktion aber wieder abgeschaltet – die fein und unregelmäßig strukturierten Gehwegplatten, das unscharfe Gitter und das ebenfalls nicht ganz scharfe Haus im Hintergrund geben dem Bild schon einen leicht körnigen Look. Um die Extra-Körnung sichtbar zu machen, hätte ich den Effekt sehr stark einsetzen müssen, und dann wäre die Katze nicht mehr scharf und klar als das Hauptmotiv zu erkennen gewesen.

P.S.: Morgen habe ich zwei Fotografiertermine –ich hoffe, es fällt mal wieder etwas fürs Projekt dabei ab.

P.P.S.: Ein Beispiel für gelungenen Vintage-Look mit Körnung finden Sie auf meinem Foto von der Oldtimer-Rallye Histo Monte.

Persönlicher Kontakt: 0171/8323 565
mail@stefananker.com

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