
Nachtaufnahmen haben ihren besonderen Reiz, vor allem, wenn auch noch Regen dazu kommt. Das schlechte Wetter hat uns unsere Reisepläne ändern lassen, außerdem haben die Sturzbäche aus dem toskanischen Himmel es wohl verhindert, dass unser Hotel letzte Nacht ordentliches WLAN zur Verfügung stellen konnte. Darum lade ich dieses Bild von meiner Frau beim abendlichen Stadtbummel etwas zu spät hier hoch – aber da es den Regeln des Projektes 366 entsprechend am richtigen Tag aufgenommen worden ist, habe ich mir erlaubt, es auf den 14.10. zurück zu datieren. Alles weitere zum Bild dann später, es ruft die Urlaubspflicht (Sehenswürdigkeiten). Und nun habe ich auch Zeit zu erklären, warum ich die besondere Art der Urlaubsfotografie, die in diesem Bild zu sehen ist, so reizvoll finde.
Ich würde mal sagen, so ganz aus dem Bauch heraus, dass 80 Prozent aller Urlaubsfotografen mit dem Gemüsestand und der Gasse zufrieden gewesen wären. Oder sie hätten doch noch ihre Frau/ihren Mann dazu gestellt und gesagt: So, Schatz, jetzt schau mal her. Beides kann man machen, aber das eine wirkt ein bisschen fad, das andere wahrscheinlich eher verkrampft (kommt auf Schatz an).
Daher propagiere ich als Urlaubsfoto-Alternative gern das gefälschte Streetfoto. Man bittet einen der Mitreisenden zwar auf das Bild, aber er oder sie soll nicht in die Kamera schauen, sondern sich ganz normal für seine/ihre Umgebung interessieren und sich einfach nicht daran stören, fotografiert zu werden.
Meine Frau ist daran schon ein bisschen gewöhnt, und ich finde, es kommen auf diese Weise Fotos zustande, die authentischer und/oder lebendiger wirken als viele andere Motive, die man im Urlaub so macht.
Und solange man es nicht übertreibt mit den Mitreisenden (die oft keine leidenschaftlichen Fotografen sind), freuen die sich später auch über die Fotos.
Ach ja, die Bildbearbeitung: Nachts kann man gern ein bisschen Gas geben. Also Kontrast rauf, Lichter und Weißtöne rauf, Weißabgleich Richtung warm/gelb, wenn künstliche Beleuchtung im Spiel ist (also eigentlich immer). Und wenn einige Farben herausstechen (hier rot und grün), ruhig mit den entsprechenden Farbreglern experimentieren, also die Sättigung der einzelnen Farben erhöhen und die Farbtöne nach Geschmack leicht optimieren.
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