Wer mehr über diesen Mann erfahren will, wird sich noch bis zum Montag, dem 1. Februar gedulden müssen: Dann erscheint ein von mir geschriebenes Porträt über ihn im Motorkanal der „Welt“ – er ist nächste Woche der „Petrolhead der Woche“. An dieser Stelle gibt es darum nur ein paar fotografische Anmerkungen.
Ganz wichtig: Zu meinen normalen Impulsen beim Fotografieren von Leuten mit Basecaps gehört die Bitte, die Kappe doch vielleicht mal abzusetzen – denn der Schatten, den der Mützenschirm auf die Augen wirft, ist nicht so vorteilhaft. Dieses Mal habe ich mir meine Bitte verkniffen, schließlich stand CJ Wilson für mich Modell, einer der berühmtesten amerikanischen Baseball-Profis (Pitcher der Los Angeles Angels of Anaheim, bei uns kennt so jemanden natürlich keiner).
Einem Baseballspieler soll man die Basecap nicht wegnehmen, die gehört zu seiner Persönlichkeit, also habe ich zugesehen, wie ich Licht ins Gesicht bekomme. Die Sonne scheint von links und strahlt am frühen Morgen (8.36 Uhr in Daytona/Florida) schon sehr intensiv. So intensiv, dass die weiße Hauswand jenseits des rechten Bildrandes genug reflektiert, um die Schatten in Wilsons Gesicht aufzuhellen – und ein bisschen habe ich dann noch mit dem Radialfilter nachgeholfen, also die Augenpartie separat um eine viertel Blendenstufe aufgehellt.
Wer das Bild genau ansieht, stellt fest, dass es im Verhältnis 4:3 geschnitten ist, es würde also bildschirmfüllend auf einen alten Röhrenfernseher passen. Genau deswegen benutze ich 4:3 eigentlich nie (zu altmodisch), sondern nehme entweder das Originalformat 3:2, das Quadrat 1:1 oder das modernere Bildschirmformat 16:9.
Hier war 4:3 aber nötig, um ein paar Details zu eliminieren, die sonst vom Rennstallbesitzer und seiner Garage abgelenkt hätten. Mir ist wichtig, dass meine Bilder schnell verstanden werden – was nichts zur Bedeutung beiträgt, muss möglichst verschwinden. Oder besser noch: Es wird gar nicht erst fotografiert.