Es hat tatsächlich geklappt, und ich zeige hier mit einigem Stolz mein (vorläufiges) Lieblingsfoto von meinem ersten Babybauchshooting. Keine Ahnung, ob ich für dieses Bild den Originalitätspreis gewinne, aber sind das nicht zwei attraktive Gesichter? Speziell mit diesem Motiv (und auch mit ein paar anderen) habe ich mein schwangeres Pärchen ganz schön genervt, glaube ich. Weil es einfach zig Versuche braucht, bis viele, viele Dinge gleichzeitig im Foto passen.
Erstens: Handhaltung – alle sichtbaren Hände dürfen nicht abgeschnitten sein, und ihre Positionen im Bild müssen gleichermaßen plausibel und ästhetisch aussehen. Zweitens: Bildaufbau – Augen, Münder und Nasen der beiden Gesichter müssen wenigstens annähernd auf gleicher Höhe liegen (erreicht mit Hocker, Büchern und Körperspannung), zudem darf der Torso der Frau weder oben noch unten zu eng angeschnitten sein. Drittens: Gesichtsausdruck – Augen schön offen, ein angenehmes Lächeln, ein bisschen Vorfreude sollte sich hier widerspiegeln. Viertens: Licht und Schärfe – vor allem bei der Schärfe dürfen natürlich keine Fragen offen bleiben. Über das Licht kann man immer diskutieren, besonders wenn eine Brille im Spiel ist, die ein paar Schatten wirft, weil man den Blitz (plus Softbox) von oben leuchten lässt. Ich bin ein Freund dieser Lichtsetzung, denn die Sonne scheint ja auch von oben auf uns – wären wir also draußen gewesen zum Shooting, dann hätte sich das ähnlich dargestellt.
Ja, man kann zum Fotografieren auch in den Schatten gehen, aber das ist in diesem Fall eine theoretische Diskussion, denn ein Babybauchshooting bei fünf Grad wäre nicht infrage gekommen. Nasen- und Kinnschatten sind jedenfalls recht natürlich geraten, und der Schatten am Babybauch modelliert die Kugel sehr schön – das einzige, was mich ein bisschen stört, ist der Schatten, den der Kopf auf den Unterarm der Frau wirft. Aber schmälert das den Eindruck des Bildes? Nicht wirklich.