
Viel los ist nicht in diesem Geschäft, aber das ist wohl auch Absicht. Wir werfen einen Blick in einen Hermès-Shop. Man findet ihn am Flughafen in San Francisco, aber es könnte auch jeder andere Airport sein und wahrscheinlich sogar jeder andere Standort in irgendeiner Großstadt: Diese Geschäfte haben nämlich eine wichtige Gemeinsamkeit:
Sie sind ganz oft einfach leer. Es kommen selten Leute, weil die Sachen in diesen Läden so teuer sind, dass nicht jeder sich eine Shoppingrunde leisten kann. Ich habe neulich irgendwo den Ausspruch einer reichen Frau gelesen, nachdem das Beste an ihrem Status sei, dass sie sich den Abstand von anderen Menschen kaufen könne. Dieser Abstand ist hier sehr gut zu sehen, finde ich.
Fotografisch ist so ein Geschäft interessant, weil es durch den symmetrischen Aufbau und die peinliche Ordnung formale Strenge zu bieten hat – die andererseits durch die prächtigen Farben konterkariert wird. Insofern war es auch keine Option, dieses Bild in Schwarzweiß zu bearbeiten. Im Gegenteil, ich habe die Farben per Sättigungs- und Dynamikregler verstärkt. Gleichzeitig habe ich von den Lichtern bis zu den Tiefen alle Regler der Gradationskurve in Richtung hell verschoben, um das Vornehme, Reine, aber auch etwas Aseptische dieses Raumes zu betonen.