
Heute wollte ich mal wieder Farbe bekennen, und darum habe ich nach einem Motiv gesucht, das einen guten Kontrapunkt setzt zu dem Foto von gestern: Es sollte ein Bild sein, bei dem die Farben von Natur aus so wirken, dass ich nicht das Bedürfnis habe, sie per Bildbearbeitung zu verändern. Das hat auch geklappt, letztlich musste ich nur auf eine Sache warten.
Es ist das Abendlicht. Das ist ein Klischee, und es steht in allen möglichen Fotoratgebern, die Zeitschriften sind voll mit Abendsonne-Tipps – aber letztlich stimmt es eben auch. Ich war den Tag über viel mit der Kamera unterwegs (nicht nur fürs Blog, im Urlaub habe ich sie sowieso dabei), aber all die schönen Bilder, die ich heute gemacht habe, sind nichts gegen das rote Fähnchen über der Reuse eines unbekannten Fischers.
So gegen 20.45 Uhr geht hier oben in Dänemark (exakt: auf der Insel Aeroe) derzeit die Sonne unter, und das Foto ist um 19.29 Uhr entstanden – man sieht an dem recht matten Himmel, wie spät es schon ist. Ich schätze, das Licht war dann noch bis etwa 20 Uhr auf diese Weise brauchbar, aber es ändert sich gegen Ende des Tages auch sehr schnell. Intensität, Farbtemperatur, Einfallswinkel, diese drei Eigenschaften des Abendlichts sind eigentlich immer in Bewegung, und wenn man nicht nur ein Fähnchen fotografiert, sondern sich in der Abendsonne mit einem Brautpaar für die offiziellen Hochzeitsfotos verabredet hat, dann muss man schon einen Plan haben und genau wissen, was man wann und wie schnell tut.
Wobei das harmlose Fähnchen auch so seine Zicken gemacht hat. Es wackelte im Wind hin und her, und die kleine rote Flagge sah natürlich auch nicht zu jeder Sekunde so perfekt aus wie hier auf dem Foto. Kein Vergleich mit den Schwierigkeiten eines Hochzeitsbildes, aber ein paar Minuten hat das hier letztlich auch gedauert, und am Ende konnte ich dem wackelnden Fähnchen nur mit dem Dauerfeuer-Modus meiner Kamera beikommen (den ich sonst zu vermeiden suche, weil ich dann immer so viele Bilder durchsehen muss).
Und ja, die liebe Bildbearbeitung: Außer Standardoperationen in Sachen Sättigung, Schärfe und Kontrast (dazu die in letzter Zeit bei mir so beliebten Primärwertregler) ist hier nichts passiert, dieses Bild ist tatsächlich nur optimiert und nicht verändert worden.
Es sieht hier bei mir im Urlaub einfach so aus. Und obwohl es Dänemark ist, ist das Wetter schön. Das glaubt immer keiner, aber es ist ganz oft so, gerade auf den Inseln.
Ein wunderschöner Farbkontrast und das Fähnchen steht wie eine Eins! Übrigens, tolle Fototipps hier. 🙂 Das macht richtig Spaß beim Entstehungsprozess dabei zu sein und mitzubekommen, wie ein wunderbares Bild draus wird.
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Lieber David, vielen Dank. Im Gegenzug empfehle ich gern Dein Blog http://www.silbenton.de, gute Limericks habe ich da gelesen. Schöne Grüße.
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