
Ich will ja nicht angeben, aber eine gute Position ermöglich dann doch ganz gute Fotos. Heute Nachmittag habe ich mich beim Soundcheck der Band Subway to Sally ganz entspannt mit auf die Bühne begeben, gewartet ob sich jemand beklagt, und als das nicht so war, konnte ich doch ziemlich exklusive Fotos machen, von denen ich hier eines zeige. Den Schlagzeuger Simon Michael habe ich natürlich vorher gefragt, ob hinter ihm stehen kann, sonst hätte es ja für den Ablauf des gespielten Stückes gefährlich werden können. Und für mich natürlich auch, denn wie man sieht, holt er ziemlich weit aus beim Spielen. Es ist übrigens nicht nur die Position, das dieses Foto attraktiv macht, hinzu kommen noch zwei andere wichtige Voraussetzungen.
Die eine ist Geduld, gepaart mit einer Kamera, die eine schnelle Serienbildfolge ermöglicht. Ich hatte ja neulich schon erzählt, wie viel Ausschuss entsteht, wenn man Schlagzeuger bei der Arbeit fotografiert. Aber hier passt die Haltung der Arme wunderbar. Und man sieht auch ganz gut, wie viel Beweglichkeit nötig ist, wenn man auf hohem Niveau trommeln will. Ganz perfekt wäre es vielleicht gewesen, wenn Simon Michael ein bisschen nach rechts zur Seite geguckt hätte, aber man kann eben nicht jedesmal alles haben.
Die zweite Voraussetzung für das Gelingen eines Schlagzeugerbildes ist (wie eigentlich immer), dass man sich Gedanken über den Bildaufbau macht. Ich habe mich hier im Alten Schlachthof in Dresden ein wenig umgesehen und dann den Scheinwerfer oben links bemerkt. Den wollte ich unbedingt im Bild haben, denn ohne wäre mir die schwarze Fläche im oberen Drittel zu groß und dominant geworden.
Ist vielleicht Geschmacksache, aber mir ist wichtig, dass Bilder, die mit ein wenig Zeit entstehen (ich hatte hier einen Song, also immerhin etwa vier Minuten), mit Absicht so aussehen, wie sie aussehen.
Der Zufall hilft auch manchmal, aber man kann sich halt so schlecht auf ihn verlassen.