
Heute bin ich sehr gerne in unseren Garten gegangen zum Fotografieren: Überall Raureif, das war wunderschön, und die Szenerie enthielt dazu noch eine Botschaft – der Winter kommt. So äußern sich auch ständig die Leute in der Fantasy-Saga „Game of Thrones“ (jedenfalls im Buch, die TV-Serie habe ich noch nicht gesehen), und das finde ich an der ganzen vom Autor geschaffenen Welt fast am besten: Dass man nicht weiß, wie lang die Jahreszeiten sind, und wann sie einsetzen. Ständig schaut einer der Alten skeptisch gen Himmel und sagt „Winter is coming“, wunderbar. Muss ich da noch etwas zur Fotografie sagen?
Klar muss ich das, muss ich ja immer. Vielleicht das ganz Besondere an diesem Bild zuerst: Es ist keine Makro-Aufnahme, sondern ein Weitwinkelfoto, gemacht mit 35 Millimeter Brennweite. Man kann halt mit den meisten Weitwinkelobjektiven sehr nah herangehen ans Motiv, und deshalb ergibt sich auch ein schöner Unschärfebereich, obwohl ich die Lichtstärke des Objektivs (2.0) gar nicht ausgereizt, sondern mit Blende 4 fotografiert habe.
Dadurch liegt die Schärfe viel sicherer und etwas ausgedehnter auf dem braunen Birkenblatt im immergrünen Buchsbaum. Mit Blende 2 hatte ich natürlich auch experimentiert, aber da geriet das Foto durch die massiv ausgedehnte Unschärfezone doch sehr rätselhaft.
Später in der Bildbearbeitung habe ich einiges daran gesetzt, das im Goldenen Schnitt platzierte Birkenblatt hervorzuheben. Zwei Radialfilter, die ich direkt um das Blatt gezogen habe, halfen mir dabei: Einer dunkelt den Rest des Bildes ab und erhält die Helligkeit des Blattes, und der andere erhöht die Sättigung des Brauntones massiv.
Mehr muss man zu diesem Bild nicht sagen. Außer natürlich: Winter is coming.