
Ja, ich habe heute Abend natürlich den Supermond fotografiert. Aber mit einem 200-Millimeter-Objektiv ist er nicht besonders formatfüllend geworden, und weil ich diese Sache hier schon im Sommer thematisiert und demonstriert habe, nehme ich den Supermond ins Archiv (weil er so bald nicht wiederkommt, jedenfalls nicht gleichzeitig als Vollmond) und zeige stattdessen eine Supersonne. Und leiste damit Abbitte bei allen wackeren Sonnenuntergangsfotografen.
Warum? Weil ich mich neulich vielleicht ein bisschen weit aus dem Fenster gelehnt habe, als ich behauptete, 95 Prozent aller Sonnenuntergangsfotos seien extrem bearbeitet. Das war, wie ich heute gesehen habe, nicht ganz exakt ausgedrückt, denn es kommt letztlich darauf an, was man unter Bearbeitung versteht.
Bei diesem Foto hier, das den Wasserturm in unserem Dorf zeigt (und der war mit Mond auch schon einmal hier im Blog zu sehen), hat der Himmel in Wirklichkeit nicht so glühend orange ausgesehen. Aber die Farbsättigungsregler für Gelb, Rot und Orange in Lightroom kamen trotzdem nicht so sehr zum Einsatz, wie man denken sollte.
Denn die Grundfärbung des Himmels erzielte ich durch die Unterbelichtung um zwei Stufen. Plötzlich war nicht die Sonne knallgelb und der Himmel blassrosa, sondern – na ja, man sieht es ja hier.
In der Bildbearbeitung ist dann nur noch ein wenig Sättigung der schon benannten Farben hinzugekommen, außerdem habe ich den Kontrast über die Gradationskurve erhöht: Helle Mitteltöne hoch, Tiefen runter. So säuft die Szenerie am Boden zwar ab, aber dafür kommt der Turm vor der Sonne schön als Schattenriss zur Geltung.
Mit HDR habe ich hier auch wieder experimentiert, und bin nach wie vor erstaunt, was die Kamera da so auf eigene Faust berechnen kann. Aber der Scherenschnitteffekt ist dann natürlich weg, also kommt auch diese Variante ins Archiv.
Wenn überhaupt.