
Dieses Bild wollte ich schon seit Tagen machen, denn ich will es bei einem Wettbewerb einreichen. Dessen Motto: Minimalismus. Interessant ist, was andere Fotografen da schon eingereicht haben (man kann es leider nur sehen, wenn man in der – empfehlenswerten – Gemeinschaft http://www.shootcamp.at Mitglied ist), wie unterschiedlich Minimalismus interpretiert wird. Neben manchen Total-Missverständnissen (einer hat einfach den wolkigen Himmel fotografiert) kristallisieren sich zwei Denkrichtungen heraus:
Die einen fotografieren minimalistisch, die anderen setzen etwas Minimalistisches in Szene. Ich habe mit meinem Foto versucht, beides zu kombinieren. Man sieht hier ein typisches Beispiel modernen Produktdesigns, nämlich den Stecker eines MacBook-Ladekabels. Wichtig war mir, einen Teil des Notebooks auch noch zu zeigen und das Kabel vom Rechner wegführen zu lassen, wobei es optisch mit der abgerundeten Ecke des MacBooks korrespondieren sollte. Also habe ich es so gebogen, dass es eine sanfte 90-Grad-Rechtskurve beschreibt.
Zum Fotografieren war hier natürlich ein Stativ nötig, außerdem ist mal wieder meine bevorzugte Blitztechnik zum Einsatz gekommen: Der Blitz stand leicht hinter dem Notebook (also bezogen auf dieses Foto über dem oberen Rand) und schickte sein Licht mit voller Leistung gegen die Zimmerdecke. So sind die ganz weichen Schatten zustande gekommen, die nötig sind, um das Foto wie ein Foto und nicht wie ein Rendering aussehen zu lassen.
Danach habe ich in der Bildbearbeitung in Richtung HighKey gearbeitet, also die Schatten und auch so ziemlich alles andere aufgehellt. Trotzdem lassen sich die unterschiedlichen Weißtöne noch gut voneinander unterscheiden. Eine Megapower-Sättigung des grünen Kontrolllämpchens habe ich mir natürlich nicht nehmen lassen, und in Sachen Bildaufbau liegt die linke Kante des Steckers auf der rechten vertikalen Drittellinie, und das grüne Lämpchen ist genau mittig zwischen Ober- und Unterkante des Bildes angeordnet. Wer sich fragt, ob man nicht auch noch einen Teil des MacBook-Monitors sehen müsste, der hat Recht. Ich habe diesen Bildteil (ganz klein in der oberen rechten Ecke) weggestempelt, weil das Schwarz der Display-Umrandung den minimalistischen Gesamteindruck gestört hat.
Also: Ein ordentliches Produktfoto ist das zumindest schon mal, finde ich. Ob ich im Minimalismus-Wettbewerb damit maximale Chancen habe, wird sich noch erweisen müssen. Ende April steht das Ergebnis fest, ich teile es dann mit – wenn es gut ist 😉
Gut dass bei mir der Upload im shootcamp nicht geklappt hat. Das ist schon Minimalismus vom Feinsten, da ist vieles chancenlos.
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Danke, ich liege derzeit auf Platz 5, so gut war es noch nie in diesem Wettbewerb. Mal sehen, was der Monat noch bringt.
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Für meinen eigentlich gekürten Challengeteilnehmer, der dann leider im Upload schon scheiterte habe ich – evtl. Trostpreis- vom shootcamp auf Instagram ein Report erhalten 🙃 . Die Minimalismusauffassungen sind schon sehr unterschiedlich, insofern aber auch spannend
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