
Was für ein Wetter war das heute. Als wir mit der Fähre übersetzten zu unserer Urlaubsinsel Aeroe in der „Dänischen Südsee“ (südlicher Teil der dänischen Ostsee mit vielen kleinen Inseln), da schien die Abendsonne von schräg hinten, während eine heftige Unwetterfront vor uns her zog. Und als ich abdrückte, wusste ich schon, wie ich hinterher am Computer Gas geben würde.
Also: Die grundsätzliche Lichtsituation ist echt. Die dunklen Wolken sind echt, die warme Abendsonne auf dem Leuchtturm und den Feldern davor ist echt. Mir kam es in der Bildbearbeitung also nicht darauf an, irgend etwas zu erschaffen, sondern ich wollte das, was ich gesehen hatte, im Foto so präsent wie möglich haben.
Also habe ich im Wesentlichen mit Kontrast und Sättigung gearbeitet, wobei ich den Standard-Sättigungsregler in Lightroom grundsätzlich in Ruhe lasse. Ich benutze ihn höchstens zum leichten Entsättigen, nicht aber zum Verstärken der Sättigung, weil mir das Ergebnis schnell zu unplausibel aussieht. Um trotzdem mehr Farbe ins Bild zu bringen, gehe ich im Entwicklungsmodul ganz nach unten zur Abteilung Kamerakalibrierung. Da gibt es Regler mit der Bezeichnung „Primärwerte Rot“, „Primärwerte Grün“ und „Primärwerte Blau“. Hier kann man jeweils den Farbton und die Sättigung verändern. Den Farbton lasse ich in Ruhe, aber die Sättigung schaue ich mir gern an, wobei ich immer mit dem Blau-Regler beginne und oft auch gar keinen anderen mehr nehme, weil er einfach so gut ist.
Ich hatte schon einmal zugegeben, dass ich gar nicht so genau weiß, was diese Primärwerte-Regler eigentlich machen, und dieser Zustand hat sich leider noch nicht geändert. Sobald ich mehr zum Thema herausfinde, werde ich auch mehr dazu schreiben, aber noch freue ich mich einfach am Ergebnis – man darf es nur nicht übertreiben, so wie man auch keine dreifache Portion Götterspeise essen sollte, aber das ist ja klar.
Die einzige weitere Maßnahme an diesem Foto war die weitere Abdunklung der Wolken mithilfe eines Verlaufsfilters. So habe ich mal wieder kräftig am Foto herum geschraubt – aber ich bin sicher, meinen unbekannten Mitreisenden auf der Fähre würde es gefallen, wenn ich es ihnen zeigen könnte. Mancher würde vielleicht sogar sagen: Genau so war’s.
Die Menschen wollen nämlich, dass alles gut aussieht, vor allem erinnern sie sich gern daran, wie schön etwas war. Und als Fotograf helfe ich gern bei der Herstellung des Beweismaterials.
P.S.: Für Bildaufbau-Interessierte – der Leuchtturm steht exakt im Goldenen Schnitt. Was das bedeutet, kann man hier nachlesen.
Setzen! Eins! Also ob ich dabei gewesen wäre…
Ich wünsche einen schönen Urlaub, viel unterschiedliches Licht und freu mich auch auf Deinen Urlaub. Gibt ja dann viel zu sehen.
LG
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Genau so muss ein aufziehendes Unwetter aussehen 😉
Und für die „seltsamen“ Kameraeinstellungen in Lightroom hilft das hier vielleicht:
http://help.adobe.com/de_DE/lightroom/using/WS939594D8-4279-41b4-B8E9-B06BC919EC7C.html
LG
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Danke, Heiko, das ist schon mal ein hilfreicher Ansatz. Ich muss mal Zeit finden, mich darum intensiver zu kümmern.
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