Die letzte Ernte


Biene, Aster, Blüte, Garten
Biene in einer Asternblüte, Königs Wusterhausen/D                    ©Stefan Anker

Kalt und klamm war es heute kurz vor Sonnenuntergang im Garten, aber immer noch wehrt sich der Sommer gegen sein Verschwinden. Die Sonne scheint, so gut sie kann, und die Bienen tun ihre Arbeit in schon ganz leicht heruntergerockten Blüten. Was vielleicht etwas anders war als sonst: Sie kamen in geringerer Zahl, und sie wirkten träger, was die Arbeit mit der Kamera leichter machte. Trotzdem war dieses Foto zum Zeitpunkt der Aufnahme längst nicht fertig.

Ich habe eine Zeitlang nicht mehr so gründlich über die Bildbearbeitung geschrieben, aber in den letzten Tagen galt es eben andere Dinge zu den Fotos zu erzählen. Heute jedoch steckt hinter dem  Motiv nicht mehr als das, was es zeigt: eine Biene in einer Asternblüte.

Weil ich nicht ganz nah heran kam mit meinem Makroobjektiv, habe ich das Bild erstens ein wenig beschnitten (wobei ich die Biene gleich an einen Schnittpunkt des Goldenen Schnittes gesetzt habe), und zweitens habe ich es für nötig gehalten, die Blüte mit der Biene optisch hervorzuheben.

Dazu habe ich diese Blüte mit einem Radialfilter umgeben und alles außerhalb dieses Kreises um ca. 1,5 Blendenstufen abgedunkelt. Hinzu kommt ein Verlaufsfilter, der in der rechten unteren Ecke startet und die drei unscharfen Blüten im Vordergrund bedeckt. Unterhalb dieses Verlaufsfilters ist es noch einmal etwas dunkler geworden, außerdem habe ich entsättigen müssen – die drei Blüten hatten mehr Licht und zeigten darum intensivere Farben als die wichtige, weil scharfe Blüte, das wollte ich unbedingt anpassen, um den Blick nicht von der Biene abzulenken.

Eine Vignettierung (Abdunklung der Ecken) habe ich mir auch noch gegönnt, und danach habe ich mich um die Farben gekümmert. Sowohl das Grün als auch das zarte Lila sind optimiert worden (mithilfe der Farbregler in Lightroom), und die Blüte mit der Biene hat einen weiteren Radialfilter bekommen, der dort die Sättigung erhöht hat.

Danach habe ich das Bild insgesamt wieder etwas entsättigt und den Kontrast noch erhöht. Und jetzt kommt das Foto so schnell auf den Punkt, wie ich es haben wollte. Ich weiß zwar nicht, um wie viel schneller man erkennt, was hier gezeigt wird, als beim originalen Bild. Aber ich bin sicher, dass im menschlichen Gehirn schon eine oder zwei Zehntelsekunden in der Wahrnehmung den Unterschied machen zwischen „Hä?“ und „Alles klar“.

Und dann bin ich doch lieber bei den „Alles klar“-Fotografen.

Persönlicher Kontakt: 0171/8323 565
mail@stefananker.com

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