
Was für eine empfindliche Niederlage! Jeden Tag mache ich nicht nur ein Bild in meinem Projekt 366, sondern jeden Tag bearbeite ich es auch und lade es hier hoch. Da hat gestern nur der erste Teil geklappt – aber ich hätte es mir eventuell auch denken können angesichts des Standortes meines Hotels: Bärenhecke.
Ja, Bärenhecke. Das klingt noch einmal provinzieller, als es ist, jedenfalls war das WLAN unserer Pension mitten in der Sächsischen Schweiz down, wie die Wirtin sagte, und angesichts der Lässigkeit, mit der sie mir diese Information gab, ist es dort wahrscheinlich niemals up. (Und ja, ich habe versucht, mein Handy als Hotspot einzusetzen: „Kein Netz“.)
Jetzt bin ich auf dem Weg zu meinem Foto-Vortrag* heute in Dresden-Hellerau und habe in der Innenstadt eine Starbucks-Filiale gefunden, um mein Bild von gestern endlich zu liefern.
Es zeigt den Moment unserer gestrigen Wanderung von Bärenhecke nach Glashütte (zum Uhrenmuseum), an dem ich dachte, dass wir vielleicht doch Jacken hätten tragen sollen. Aber die dunklen Wolken zogen einfach weiter und ließen es woanders regnen.
Natürlich sieht das Wetter auf diesem Foto auch wieder etwas dramatischer aus, als es war, auch wenn ich die Wolken nicht selbst hineinmontiert habe (kann ich auch gar nicht), die waren tatsächlich da. Aber zum einen haben selbst 105 Millimeter Brennweite ausgereicht, um Vorder- und Hintergrund sichtbar zusammenrücken zu lassen. Und zum anderen habe ich das Bild auch bearbeitet.
Immer wieder bin ich beeindruckt von den Veränderungen, die man mit den Reglern der Gradationskurve erzielen kann. Das Helle (Lichter) wird heller, das Dunkle (Tiefen) wird dunkler, und mithilfe der beiden mittleren Regler (helle Mitteltöne, dunkle Mitteltöne) kann man die Sache so anpassen, dass die Bearbeitung insgesamt nicht zu unnatürlich aussieht.
Den Reiz dieser Landschaftsaufnahme macht für mich die Tatsache aus, dass trotz der aufziehenden Wolken von der Seite noch die Sonne scheint und den Baum voll trifft. Sein Leuchten ist real, ich habe es allerdings mit einem Radialfilter noch ein bisschen intensiviert – damit man es z.B. auch auf einem Ausdruck noch wahrnehmen kann.
*Und hier noch die letzte Werbung: Wer sich heute, am 22. Mai 2016, in der Gegend von Dresden aufhält und noch nicht weiß, was er am Nachmittag so machen soll, darf gern zu meinem Vortrag über Bildaufbau und Bildgestaltung kommen. 15-17 Uhr in der Waldschenke Hellerau, Am Grünen Zipfel 2, 01109 Dresden. Eintritt acht Euro.