Sommersonnenwende, längster Tag des Jahres – was konnte ich da anderes fotografieren als den Sonnenuntergang? In meinem Projekt 366 taucht dieses Motiv heute zum ersten Mal auf, obwohl es doch so beliebt ist. Ich allerdings finde Sonnenuntergänge eher gefährlich.
Man muss schon ganz genau hinsehen bei diesem Foto, um die Häuser der Menschen noch zu erkennen. Sechs Giganten des Grünstroms beherrschen die Szene, und sie sind beileibe nicht die einzigen rund um die Autobahnabfahrt Weißenfels an der A9. Ein riesiger Wald aus Windrädern ist hier aufgebaut, und ich muss zugeben, dass ich das Wort von der „Verspargelung“ der Landschaft nicht verstehe – oder besser: dessen negative Bedeutung nicht nachvollziehen kann. Ich finde Windräder wirklich schön, gerade in freier Landschaft, ich kann es nicht ändern. Trotzdem gibt es etwas, das mich an der Sache stört.
Heute habe ich alles richtig gemacht, jedenfalls was die Wahl des Objektivs angeht. Heute bin ich auch noch einmal am Bodensee losgezogen, dieses Mal im Gegensatz zu gestern aber mit zwei Kameras, so hatte ich Weitwinkel und Tele dabei. Dafür hatte ich mit einer Besonderheit des Lichts zu kämpfen.
Was für ein Gebäude! Schon lange wollte ich die Zentrale der Berliner Wohnungsbaugesellschaft GSW fotografieren, schließlich habe ich jahrelang direkt gegenüber gearbeitet. Aber wie das so ist: Was bekannt ist, was immer zur Verfügung steht – darum kümmert man sich nicht so recht. Heute ist es endlich passiert – weil zwei Faktoren zusammenspielten.
Was für eine empfindliche Niederlage! Jeden Tag mache ich nicht nur ein Bild in meinem Projekt 366, sondern jeden Tag bearbeite ich es auch und lade es hier hoch. Da hat gestern nur der erste Teil geklappt – aber ich hätte es mir eventuell auch denken können angesichts des Standortes meines Hotels: Bärenhecke.
Dieses Bild hat mir gefehlt, ja, wirklich. Vor knapp zwei Wochen war ich an Bord des Ausflugsschiffes „MS Olympia“ gegangen, um eine Fotoreportage zu machen (aufmerksame Blog-Besucher erinnern sich an mein Porträt vom Kapitän), aber leider kann ja kein Fotograf an zwei Orten gleichzeitig sein. Also musste ich heute noch einmal hin, um die Sache zu Ende zu bringen.
Achtung, gleich platzt hier jemand. Die Rhododendronknospe steht kurz vorm Aufblühen, und wenn ich mich richtig erinnere, wird sie sehr groß und weiß rosa werden. Das Grün tritt dann in den Hintergrund, und es ist auch in natura nicht so kräftig wie hier auf dem Foto – doch dieses Mal hat mir nicht allein die Bildbearbeitung geholfen.
Viele Fotografen sind sehr gut – im Hadern. Zu viel Sonne, zu wenig Sonne, harte Schatten, keine Schatten oder eben ganz allgemein: schlechtes Licht. Nichts kann man ihnen recht machen. Diese Haltung ist falsch, denn sie macht die Fotos erst recht schlecht. Wenn man nicht so leichtsinnig war, vertraglich festzuhalten, dass man seinem Kunden sonnige Bilder liefert, dann kann man bei jedem Wetter entspannt bleiben. Und die Energie fürs Hadern lieber ins Fotografieren stecken.
Dieses Foto ist allein das Produkt meiner Fantasie. So sieht es an dieser Stelle des schönen Bundeslandes Brandenburg nie und nimmer aus. Es gibt aber einen Grund, aus dem ich das Bild genau so haben wollte.
Die Tropen liegen in Brandenburg, und das schon seit 2004. Damals übernahm ein malaysischer Investor die Halle der Firma Cargolifter, in der eigentlich Luftschiffe gebaut werden sollten. Cargolifter ging pleite, und nun wird hier im wahrsten Sinne heiße Luft verkauft.