Oh, mein Gott, bin ich heute nass geworden. Ich sah heute Morgen aus meinem Hotelzimmer das aufziehende schlechte Wetter, habe mir meine Jacke und den Kamerarucksack geschnappt und bin zu der Stelle gegangen, wo ich den besten Blick auf den Hafen von Cascais und die dunklen Wolken hatte.
Dieses Bild wollte ich schon seit Tagen machen, denn ich will es bei einem Wettbewerb einreichen. Dessen Motto: Minimalismus. Interessant ist, was andere Fotografen da schon eingereicht haben (man kann es leider nur sehen, wenn man in der – empfehlenswerten – Gemeinschaft http://www.shootcamp.at Mitglied ist), wie unterschiedlich Minimalismus interpretiert wird. Neben manchen Total-Missverständnissen (einer hat einfach den wolkigen Himmel fotografiert) kristallisieren sich zwei Denkrichtungen heraus:
Jetzt wird es Frühling! Meine ersten drei April-Fotos sind alle irgendwie grün, und das kann ja kein Zufall sein. Beim heutigen Bild half allerdings der Zufall, denn das Foto, was ich eigentlich machen wollte, wollte mir nicht recht gelingen. Und wie ich so nach Hause radelte, die Kamera über der Schulter, da sah ich diese kräftig sprießende Hecke in tiefstehender Nachmittagssonne. Es gibt allerdings eine Kritik an diesem Bild, die ich sofort akzeptiere.
Wir sehen einen Mann, der mit sich im Reinen ist. Es ist nicht seine Stärke, direkt in die Kamera zu lächeln, aber wenn er auf das Modellauto schaut, dann sieht er entspannt und zufrieden aus. Dieses Bild wird demnächst zusammen mit anderen Bildern auf www.welt.de/motor erscheinen, in der Reihe „Petrolhead der Woche“. Wofür dieser Petrolhead hier schwärmt, wird hoffentlich beim Blick auf das Foto sofort klar.