Es ist mal wieder an der Zeit, die Möglichkeiten der elektronischen Bildbearbeitung zu preisen. Mögen mir alte Foto-Hasen ins Wort fallen, aber ich glaube, dass eine solche Landschaftsaufnahme, wie ich sie heute hier zeige, noch vor zehn Jahren gar nicht möglich gewesen wäre.
Es ist immer schön, wenn man sich auf einen Präzedenzfall berufen kann. Hinter diesem gewichtigen Wort steckt folgende Haltung: Das haben wir schon mal gemacht, dann können wir das jetzt auch wieder machen. Juristen suchen gern nach Präzedenzfällen, um Strafen für ihre Mandanten zu mildern oder komplett abzuwenden. Bei mir läuft das Ganze zwei Nummern kleiner: Ich will einen Regelverstoß in meinem Projekt 366 rechtfertigen.
Ich gestehe, dass ich heute einen meiner Grundsätze aufgeben musste, um dieses Bild hier präsentieren zu können. Dieser Grundsatz lautet: Beschneide kein Bild so sehr, dass die Auflösung weniger als 4500×3000 Pixel beträgt. Wenn das nämlich nötig ist, dann hätte man einfach besser ganz anders fotografiert, vorzugsweise wäre man näher ans Objekt herangegangen. Ich verkaufe auch niemals Bilder unter 4500×3000 Pixel Auflösung, aber dieses Foto hier muss ich ja nicht verkaufen, also erlaube ich mir die Ausnahme. Weil ich mich beim Fotografieren einfach verrannt habe.
Dresden, Alter Schlachthof, Subway to Sally haben gerade die erste Zugabe gegeben (zusammen mit Musikern anderer Bands), und dann feiern sie zusammen mit einem hochmotivierten Publikum. Kann es Schöneres geben? Auch für einen Fotografen? Allerdings: Ich habe um dieses Bild wirklich gezittert.
Ich will ja nicht angeben, aber eine gute Position ermöglich dann doch ganz gute Fotos. Heute Nachmittag habe ich mich beim Soundcheck der Band Subway to Sally ganz entspannt mit auf die Bühne begeben, gewartet ob sich jemand beklagt, und als das nicht so war, konnte ich doch ziemlich exklusive Fotos machen, von denen ich hier eines zeige. Den Schlagzeuger Simon Michael habe ich natürlich vorher gefragt, ob hinter ihm stehen kann, sonst hätte es ja für den Ablauf des gespielten Stückes gefährlich werden können. Und für mich natürlich auch, denn wie man sieht, holt er ziemlich weit aus beim Spielen. Es ist übrigens nicht nur die Position, das dieses Foto attraktiv macht, hinzu kommen noch zwei andere wichtige Voraussetzungen.
Als Rockmusiker muss man warten können. Das ist jedenfalls ein Teil meiner Erkenntnis aus dem ersten Tag auf der „Eisheilige Nacht“-Tour mit Subway to Sally. Wir sind in Gießen, um 19 Uhr geht es los, aber um Mitternacht werden Subway to Sally erst von der Bühne gehen, weil noch drei Bands vor ihnen spielen. Den Soundcheck aber müssen die größten Bands immer zuerst machen, also haben sie gegen 14 Uhr zum ersten Mal die Bühne betreten. Und dann ging auch noch einiges schief.
Es war sicher etwas seltsam, sich für den Kauf einer „Star Trek“-Münze zu entscheiden, und als die 20 kanadischen Dollar (ca. 13 Euro) mit der Post kamen, hat meine Frau die Sendung für Reklame gehalten und ins Altpapier gegeben. Bis sie merkte, dass da doch noch etwas Hartes drin war. Sie war fassungslos: Ob ich jetzt nicht nur Briefmarken interessant fände, sondern auch noch mit dem Münzsammeln anfangen wolle. Nein, das mache ich nicht. Ich sehe nur sehr gern Star Trek, und anlässlich des 50. Jubiläums der Serie befinde ich mich gerade in einem privaten Star-Trek-Projekt: alle Serienfolgen, alle Spielfilme nacheinander ansehen. Es gibt nur ein Problem.
Menschen bei der Arbeit – das ist, was ich am liebsten fotografiere. Und wenn diese Arbeit Rockmusik ist, dann mache ich das besonders gern. Umso mehr freue ich mich darauf, von übermorgen an mit der Band Subway to Sally auf ihre „Eisheilige Nacht“-Tour zu gehen und dort mit der Kamera so dicht wie möglich am Geschehen auf und vor allem hinter der Bühne sein zu können.
Ja, doch, es macht schon Spaß, im AMG GT Vollgas zu geben. Aber dieses Exemplar steht friedlich und still vor der Mercedes-Benz-Arena in Berlin, genauer: vor deren „Premium“-Eingang, und dort wartet es auf Premium-Konzertbesucher, die vielleicht nach dem Kauf der sehr teuren Konzerttickets noch etwas Geld übrig haben. Das ist bei mir regelmäßig nicht der Fall, aber Vollgas gab ich doch – nur auf einem ganz anderen Feld.
Nein. Und ehrlich gesagt, heute ist noch nicht einmal Vollmond, laut Mondkalender muss man darauf noch bis übermorgen früh gegen ein Uhr warten. Aber wie ich gerade so auf die Terrasse trete, kommt mir der Mond doch ziemlich kreisrund vor, und ich überlege, wie ich ihn auch ohne ein gigantisches Teleobjektiv so fotografieren kann, dass er nicht verloren aussieht.