Miau! Ich habe ü-ber-haupt keine Ahnung von Katzenrassen, aber dass es Perserkatzen gibt, wusste ich schon, bevor ich heute zufällig an einer Katzenausstellung samt Wettbewerb vorbeikam. Dort lernte ich dann, dass es auch Kurzhaar-Perser gibt – das Tier, dass auf meinem Foto in die Höhe gehalten wird, ist nicht etwa geschoren, sondern so geboren. Sachen gibt’s. Und natürlich stellt sich vielleicht jemand unter meinen Lesern die Frage, warum ich nach Briefmarken nun auch Katzenzucht interessant finde. Na ja, das ist erstens kein Widerspruch und zweitens leicht zu erklären.
Es gibt so Tage in meinem Projekt 366, da habe ich eigentlich gar keine Zeit, ein Foto zu machen. Der Leser erkennt diese Tage daran, dass ich mit der Kamera in den Garten gehe oder eine Makroaufnahme im Haus mache. Nichts gegen Garten- oder Makrofotos, aber mir wäre wohler, wenn ich jeden Tag eine eigene, originelle Idee hätte, ohne auf diese Reserve-Sujets zurückgreifen zu müssen. Heute immerhin konnte ich mein Makro mit einem kleinen Licht-Experiment anreichern, denn ich habe neulich David Hobby kennen gelernt, und das war schon so eine kleine Erleuchtung.
Gentlemen, start your engines! Ach, wie schön stehen die Boliden auf der 82-Meter-Bahn in der Carrera World. Ja, ich war heute noch einmal da, und das war ein Glück, denn das Lichtdesign hatte sich seit gestern Abend geändert von rot auf weiß, so dass es etwas leichter war zu fotografieren. Und für so einen ausgeruhten Schuss an Start und Ziel fehlte mir gestern die Muße, den brauchte ich aber noch. Und da ich gestern schon so viel zum Carrera-Thema erzählt habe, kommt heute mal etwas total anderes.
Bitte, bitte, schließt mich hier ein! Die ganze Nacht! Ich war heute Abend in der Carrera World, und das ist wirklich der Traum eines jeden kleinen Jungen (der unglücklicherweise im Körper eines 54-Jährigen steckt): Carrera-Bahnen, wohin das Auge blickt, die größte Bahn hat sechs Spuren und ist 82 Meter lang. Am Vorabend der Preisverleihung zum „Modellfahrzeug des Jahres von der Zeitschrift „Modellfahrzeug“ traf sich hier die Modellauto-Branche zu einem lockeren Rennabend, und am Ende gewann das Zweier-Team, in dem der Carrera-Chef mitfuhr, das Finale. Aber raten Sie mal, wer Zweiter wurde.
Deutschland ist ein sicheres Land. Das ging mir heute kurz durch den Kopf, als ich an einer wenig belebten Stelle mein Foto des Tages, besser: des Abends machte. Ich weiß natürlich, dass auch hier Menschen Opfer von Verbrechen werden, und die sehen das Sicherheitsthema berechtigterweise kritischer. Aber ganz generell: Man kann nachts in einer deutschen Großstadt in einen Mercedes, Porsche o.ä. steigen, ohne permanent das Gefühl haben zu müssen, gleich bekomme man eine Pistole in den Rücken gedrückt und den Schlüssel abgenommen. Und genauso kann man mit einer teuren Kamera nächtlich-einsame Wege entlangwandern – das Risiko eines Überfalls ist extrem gering. Mir kommt es manchmal so vor, als werde die tatsächliche Sicherheitslage in Deutschland aus politischen Gründen dramatisiert. Ich jedenfalls fühle mich hier gut aufgehoben. Deswegen schreibe ich auch nicht über Politik, sondern über Fotos.
Man sagt ja, dass der Herbst die schönste Jahreszeit zum Fotografieren sei. Ich wäre da vorsichtig, denn zwar sind die Blätter schön bunt, aber oft ist das Wetter dazu trüb und grau, so wie heute bei uns. Zum Glück gibt es noch die Bildbearbeitung.
Was für ein U-Bahnhof! Er heißt „Märkisches Museum“, liegt in Berlin-Mitte, und man fährt mit der U2 hindurch. Zwar lebe ich seit 1992 in Berlin und Umgebung, bin aber kein intensiver Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs und habe diesen Bahnhof mit seiner unglaublichen Beleuchtung heute zum ersten Mal gesehen – oder jedenfalls bewusst wahrgenommen. Und gottlob war ich mit dieser Wahrnehmung nicht allein.
So friedlich, wie es hier aussieht, geht es in der Berliner Volksbühne seit geraumer Zeit nicht mehr zu. Der Senat hat für das traditionsreiche Haus ein neues Konzept beschlossen und als Nachfolger des seit 1992 amtierenden Intendanten Frank Castorf den belgischen Museumsmanager Chris Dercon verpflichtet. Er leitet heute die Tate Gallery in London und wird 2018 in Berlin übernehmen. Seine Gegner kritisieren, dass das klassische Sprechtheater in der Volksbühne zur Nebensache werde, weil offenbar auch Kultur-Events anderer Art hier stattfinden sollen. Das ist der nachrichtliche Stand, und weiter will ich dazu auch nichts sagen, denn Kulturpolitik ist wahrlich nicht mein Gebiet, und vermint ist dieses Gebiet ja auch immer. Nirgends herrscht mehr Zorn als im Feuilleton, da muss man wirklich aufpassen. Aber mir geht es, wie man weiß, um Fotografie, und die ist harmlos und allein der Schönheit verpflichtet, nicht wahr? Na ja, dazu gibt es natürlich auch so viele Meinungen wie Fotografen. Und wahrscheinlich wird auch nicht jeder dasselbe Detail an meinem heutigen Bild wichtig finden wie ich.
Ich gebe es zu: In letzter Zeit habe ich mich für Briefmarken interessiert. Wahrscheinlich werde ich alt, denn auch der Grund für dieses Interesse hat mit meinem Status als Mitglied der Generation 50 plus zu tun: Seit einiger Zeit gibt es Marken, die klassische deutsche Autos zeigen, so wie den 1969er Ford Capri auf diesem Foto. Und da Autos ja einen roten Faden in meinem Leben bilden, habe ich mir diese Marken mal genauer angesehen, nicht nur mit dem Makro-Objektiv.
Heute war ich in einer ziemlich guten Gegend – vornehmes altes Westberlin, Villenviertel Grunewald, nicht weit vom Kurfürstendamm. Ich habe da eine wunderbare Imageberaterin fotografiert, damit sie neue und gute Bilder für ihren neuen (und ebenfalls sehr guten) Internetauftritt bekommt, und danach musste ich einfach noch eine von diesen unglaublichen Villen ablichten. Weil die, die ich letztlich gefunden habe (am Johannaplatz) bei Google Street View nur verpixelt zu sehen ist, habe ich mir kurz die Frage gestellt, ob ich das Haus, das nicht meines ist, überhaupt fotografieren durfte.