… sondern unsere Vogelscheuche. Ich fand sie passend zu dem deprimierenden Wetter am ersten Feiertag: Regen, grau, alles zu trüb und zu warm, und ich hatte ü-ber-haupt keine Lust, mit der Kamera vor die Tür zu gehen. Also einmal durchs Wohnzimmerfenster nach draußen geschossen, und dann hat sich meine Laune gleich wieder ein bisschen aufgehellt. Wegen meiner neuen Kamera.
Gentlemen, start your engines! Ach, wie schön stehen die Boliden auf der 82-Meter-Bahn in der Carrera World. Ja, ich war heute noch einmal da, und das war ein Glück, denn das Lichtdesign hatte sich seit gestern Abend geändert von rot auf weiß, so dass es etwas leichter war zu fotografieren. Und für so einen ausgeruhten Schuss an Start und Ziel fehlte mir gestern die Muße, den brauchte ich aber noch. Und da ich gestern schon so viel zum Carrera-Thema erzählt habe, kommt heute mal etwas total anderes.
Ich muss noch einmal über Technik sprechen, und ja, Anlass ist wieder die neue Kamera, die ich heute abgeholt habe. Zum ersten Mal überhaupt bin ich beim Fotohändler mit Handschlag begrüßt und verabschiedet worden, das Teil war also teuer. Aber wie es aussieht, ist es sein Geld auch wert, und als erstes Indiz dafür steht der hier abgebildete Ausschnitt aus der Bedienungsanleitung. Er sieht eigentlich ganz normal aus, eine Makroaufnahme mit sanft verlaufender Unschärfe, die die Schriftzeile, auf die es ankommt, sauber hervorhebt. Man ahnt nur nicht, unter welchen Bedingungen diese Aufnahme entstanden ist.
Ich schreibe nicht oft und auch nicht so gern über Fototechnik, aber heute muss es mal sein: Ich habe mir eine neue Kamera bestellt. Nächste Woche hole ich sie ab, und ich bin guter Dinge, dass sie mein Fotografendasein positiv beeinflusst. Warum erzähle ich das zu einem Foto des Doms von Siena? Weil ich – Entschuldigung – absolut begeistert bin von dem Bild, was mir da heute gelungen ist, und weil ich das eben mit der alten Kamera gemacht habe. Dieses Foto soll mich daran erinnern, dass es nicht der Fotoapparat ist, der die Bilder macht, sondern der Mensch, der diesen Apparat in der Hand hält. Stellt sich nur die Frage, warum ich mir trotzdem eine neue Kamera gekauft habe.
Ich weiß: Man soll kein Bild von einem Bild machen. Aber dieses Bild hier ist mein Bild (das von gestern im Blog), und darum ist es okay. Außerdem soll man natürlich keine Werbung machen, es sei denn, man bekommt richtig viel Geld dafür. Aber auch hier will ich eine Ausnahme machen und erzählen, warum ich gut 2000 Euro für einen Drucker ausgegeben habe.
Ich will heute einfach mal technisch werden, also kamera- und objektivtechnisch. Das vermeide ich normalerweise, aber es gibt an meinem heutigen Foto des Tages eine Sache, von der ich glaube, dass sie ohne das Objektiv, das ich benutze, wohl nicht möglich gewesen wäre.
Zu meinen Vorlieben zählt das Einsetzen von Blitzen, und heute Abend wollte ich diese Art zu arbeiten eigentlich auf eine neue Stufe heben. Allein, es ist misslungen.
Ich will heute gar nicht lange über Bienen und Makrofotografie sprechen, sondern über Megapixelzahlen. Denn Sie ahnen ja nicht, wie groß ich diese kleine Biene eben gedruckt habe. (Ergänzung 23.7.: Und Sie ahnen ja noch weniger, wie blöd ich mir vorkomme, nachdem mir mithilfe eines Bestimmungsbuches nachgewiesen wurde, dass meine Biene eine Hummel ist. Ich habe das jetzt überall korrigiert außer in der Überschrift – dann würde eine Verlinkung nicht mehr funktionieren)
Was mir wirklich gefällt am Fotografieren: Ich suche gern neue Perspektiven. Heute war dafür reichlich Gelegenheit, weil ich mit meiner Praktikantin zum sowjetischen Ehrenmal nach Berlin-Treptow gefahren bin. Das gehört sicher zu den am meisten dokumentierten Sehenswürdigkeiten in Berlin – aber genau darum ist es so reizvoll, dort nach Blickwinkeln zu suchen, die noch nicht oder nur selten fotografiert worden sind.