Ich liebe mein Projekt 366, es bietet mir viel mehr Vor- als Nachteile – und doch freue mich mich jetzt so langsam auf den 31. Dezember, wenn ich dieses Projekt abschließe und danach neue Dinge auf meinem Blog in Angriff nehme. Ich werde mich zu allgemeinen und speziellen Themen der Fotografie äußern und Einblicke in meinen Fotografen-Alltag geben, dazu kommen sicher weiterhin gute Tipps – und auch zwei neue Projekte. Eines davon ist noch geheim, das andere aber werde ich hier und heute enthüllen. Weil es so schön zu meinem aktuellen Bild des Tages passt.
1,20 Euro Parkgebühr verschaffen einem in der Gegend um das Brandenburger Tor ca. 40 Minuten Zeit. Man muss sich also die Motive, die man vom Symbol der deutschen Einheit macht, genau überlegen, bei mir hat es für vier Stück gereicht, und am Ende habe ich das gewöhnlichste von ihnen gewählt. Warum? Weil ich damit zeigen kann, wie man ein gängiges fotografisches Problem löst.
Deutschland ist ein sicheres Land. Das ging mir heute kurz durch den Kopf, als ich an einer wenig belebten Stelle mein Foto des Tages, besser: des Abends machte. Ich weiß natürlich, dass auch hier Menschen Opfer von Verbrechen werden, und die sehen das Sicherheitsthema berechtigterweise kritischer. Aber ganz generell: Man kann nachts in einer deutschen Großstadt in einen Mercedes, Porsche o.ä. steigen, ohne permanent das Gefühl haben zu müssen, gleich bekomme man eine Pistole in den Rücken gedrückt und den Schlüssel abgenommen. Und genauso kann man mit einer teuren Kamera nächtlich-einsame Wege entlangwandern – das Risiko eines Überfalls ist extrem gering. Mir kommt es manchmal so vor, als werde die tatsächliche Sicherheitslage in Deutschland aus politischen Gründen dramatisiert. Ich jedenfalls fühle mich hier gut aufgehoben. Deswegen schreibe ich auch nicht über Politik, sondern über Fotos.
So friedlich, wie es hier aussieht, geht es in der Berliner Volksbühne seit geraumer Zeit nicht mehr zu. Der Senat hat für das traditionsreiche Haus ein neues Konzept beschlossen und als Nachfolger des seit 1992 amtierenden Intendanten Frank Castorf den belgischen Museumsmanager Chris Dercon verpflichtet. Er leitet heute die Tate Gallery in London und wird 2018 in Berlin übernehmen. Seine Gegner kritisieren, dass das klassische Sprechtheater in der Volksbühne zur Nebensache werde, weil offenbar auch Kultur-Events anderer Art hier stattfinden sollen. Das ist der nachrichtliche Stand, und weiter will ich dazu auch nichts sagen, denn Kulturpolitik ist wahrlich nicht mein Gebiet, und vermint ist dieses Gebiet ja auch immer. Nirgends herrscht mehr Zorn als im Feuilleton, da muss man wirklich aufpassen. Aber mir geht es, wie man weiß, um Fotografie, und die ist harmlos und allein der Schönheit verpflichtet, nicht wahr? Na ja, dazu gibt es natürlich auch so viele Meinungen wie Fotografen. Und wahrscheinlich wird auch nicht jeder dasselbe Detail an meinem heutigen Bild wichtig finden wie ich.
Ich schwöre, wir hatten heute einen harmonischen Familientag. Wie sollte es auch anders sein, wenn man den beliebtesten Sport treibt, den es gibt: Minigolf. Allerdings ist mir beim Fotografieren doch in den Sinn gekommen, die Harmonie ein wenig zu stören.
Nach einer recht langen Bildbearbeitung bin ich auch nicht mehr ganz sicher: Wie wirkt dieses Bild für denjenigen, der es zum ersten Mal sieht? Das ist in meinem Schaffen ja immer die entscheidende Frage: Ist mein Bild verständlich, kann man gleich erkennen, worum es geht? Vielleicht gehen wir kurz zusammen durch, was ich hier abbilden wollte, und Sie schreiben in die Kommentare, ob es mir gelungen ist.
Heute begehe ich einen Regelverstoß, ganz klar. Ich habe deswegen etwas mit mir gerungen, aber andererseits will ich dieses Bild unbedingt im Blog zeigen. Und natürlich erklären, was es damit auf sich hat – und warum es eigentlich gar nicht hier stehen dürfte.
Heute gibt es hier mal handfeste Beratung: Was tun, wenn man zum Fotografieren unterwegs ist und feststellt, dass man gern eine längere Brennweite dabei hätte, aber leider zu faul war, das schwere Teleobjektiv mitzuschleppen?
Viele Fotografen sind sehr gut – im Hadern. Zu viel Sonne, zu wenig Sonne, harte Schatten, keine Schatten oder eben ganz allgemein: schlechtes Licht. Nichts kann man ihnen recht machen. Diese Haltung ist falsch, denn sie macht die Fotos erst recht schlecht. Wenn man nicht so leichtsinnig war, vertraglich festzuhalten, dass man seinem Kunden sonnige Bilder liefert, dann kann man bei jedem Wetter entspannt bleiben. Und die Energie fürs Hadern lieber ins Fotografieren stecken.
Große Gebäude haben ein kleines Problem: Sie sind schwierig zu fotografieren. Zwar ist es leicht, den neuen Freedom Tower in New York, den Kölner Dom oder den Eiffelturm als Motiv auszumachen, aber wie geht es dann weiter? Oft sehen die Bauwerke irgendwie schief aus, und noch öfter fällt es schwer, sie nicht langweilig zu finden, obwohl sie doch eigentlich so faszinierend sind. Um ihre Faszination zu erhalten, kann man spezielle fotografische Techniken nutzen.