Ich glaube ja, dass Architekten alles hassen, mit dem sich die Menschen die Balkone verschönern, vor allem Blumenkästen und Sonnenschirme. Aber aus fotografischer Sicht ist ein Sonnenschirm im Einerlei der Linien und Flächen immer sehr schön – und heute hat der blaue Schirm sogar noch eine inhaltliche Bedeutung.
Kunstwerke sind tolle Motive, denn sie sind per se ästhetisch oder wenigstens bedeutend und manchmal sogar beides. Darum werden sie nicht nur gern betrachtet, sondern ebenso oft fotografiert. Dagegen spricht nichts, rein gar nichts. Außer vielleicht die Fotografen-Ehre.
Ich weiß, Humor und Ironie in geschriebenen Texten sind immer ein Risiko. Trotzdem habe ich beschlossen, den Brautpaaren, deren Hochzeiten ich fotografiert habe, die hier abgebildete (und tatsächlich ironisch gemeinte) Grußkarte zu schicken. Sie bekommen sie exakt zu ihrem ersten Hochzeitstag, den ich dank guter Auftragsverwaltung und Bilderkatalogisierung nicht vergessen kann, und natürlich erhalten sie auch ein paar schöne DIN A4-Ausdrucken von der Feier. Ist das dann Werbung für eventuelle Folge-Aufträge? Ach was, ich will nur nett sein (Vorsicht, Ironie-Alarm!).
Was soll denn das? Plötzlich ist es nicht mehr 30 Grad heiß, plötzlich regnet es den halben Tag – offenbar ist der Sommer nun doch so langsam vorbei. Aber das kann letztlich nur den Menschen überraschen, denn die Pflanzen haben sich trotz der Hitze der vergangenen Wochen schon auf die neue Saison eingestellt, wie mein heutiges Foto des Tages andeutet. Dass es eigentlich fünf Bilder sind, hat übrigens einen speziellen Grund.
Da ist man nur ein paar Wochen im Urlaub, und dann das: Kahlschlag bei uns im Dorf. Gar nicht so weit von unserem Haus sind ein paar Tausend Quadratmeter Wald der Motorsäge zum Opfer gefallen. Als ich das heute entdeckte, stellten sich mir zwei Fragen. Erstens: Wieso? Und zweitens: Kann man dem Elend einen ästhetischen Reiz abgewinnen?
Aufmerksame Beobachter der Nachrichtenlage werden es sofort bemerken: Dieses Foto hätte ich besser gestern veröffentlichen sollen. Bayer schluckt Monsanto, dazu passt dann auch eine Aspirin, weil der Deal sicher noch ein paar Kopfschmerzen hervorufen wird, bei allen möglichen Beteiligten. Aber die Botschaft dieses Bildes hier ist weitaus schlichter.
Ich hatte es schon mal angedeutet: Mein Projekt 366 wird am 31. Dezember 2016 beendet sein, und ich werde es 2017 auf keinen Fall fortführen – auch wenn sich einige Menschen gut daran gewöhnt haben, täglich ein neues Foto von mir zu sehen. Aber Abschiede sind wichtig, und mein heutiges Bild hat mir eine sehr gute Inspiration gegeben für ein anderes Projekt, das im nächsten Jahr auf diesem Blog zu finden sein könnte.
Nicht dass jemand glaubt, ich hätte schon wieder geschummelt, dieses Mal ist der Sonnenuntergang echt und nicht am Computer entstanden wie neulich. Was man heute hier sieht in Sachen Licht und Farben, ist nicht das Ergebnis einer Manipulation, sondern Folge einer ganz normalen Optimierung. Die fing allerdings schon beim Fotografieren an.
Wir müssen alle mit Kritik umgehen können – und keinem von uns fällt es leicht. Wer fotografiert und seine Bilder zeigt, der will ja eigentlich nur hören, wie großartig seine Arbeit ist. Aber manchmal kommt es eben anders, und mein heutiges Foto erinnert mich an eine kurze, trockene und ziemlich harte Kritik, die ich mal für ein ganz ähnliches Bild einstecken musste.
Ich habe schon vieles gesehen, was vier Räder und einen Motor hat, aber das doppelsitzige Kart ist bisher an mir vorbeigegangen. Kaum hatte ich es entdeckt, habe ich alle anderen Karts ignoriert und versucht, für Vater und Sohn einen Volltreffer zu landen. Als das gelang, war nur noch eine Aufgabe zu erledigen.