Heute begehe ich einen Regelverstoß, ganz klar. Ich habe deswegen etwas mit mir gerungen, aber andererseits will ich dieses Bild unbedingt im Blog zeigen. Und natürlich erklären, was es damit auf sich hat – und warum es eigentlich gar nicht hier stehen dürfte.
Blitzen 3.0. Nach der Biene und dem Blitzgerät selbst kommt heute schon wieder ein Foto, das ohne Blitz nicht funktioniert hätte. Schuld war das trübe Wetter im Brandenburgischen und ein spezieller Auftrag, den ich heute zu erledigen hatte.
„Die Armeen aus Gummibärchen“ – kennt das noch jemand? Herbert Grönemeyer hat mit dieser Zeile sein Lied „Kinder an die Macht“ angefangen (30 Jahre her), und genau diese Zeile fiel mir heute ein, als ich beim Büro-Aufräumen eine kleine Tüte Gummibärchen fand. Das Problem war nur: Wie stellt man eine Gummibärchen-Armee auf, ohne dass sie gleich wieder umfällt?
Der Alltag bietet spannende Bilder, man muss sie nur finden. Das sagen jedenfalls viele Fotografen, aber ich bin da immer etwas skeptisch – weil ich zu oft gesehen habe, dass diese Haltung eine Art vorgeschobene Entschuldigung für schlichte Knipserei ist. Seit ich mich allerdings verpflichtet habe, jeden Tag ein Foto nicht nur zu machen, sondern es auch zu veröffentlichen, bleibt mir gar nichts anderes übrig, als mich intensiver mit Alltäglichem zu befassen – denn sooo viele Aufträge habe ich nun auch nicht, dass ich täglich daraus für mein Projekt 366 Honig saugen könnte. Also musste heute wieder ein Rundgang im Garten herhalten. Und geschummelt habe ich dann auch noch.
Ich habe schon eine Menge beeindruckender Kirchen gesehen in meinem Leben. Sie stehen zumeist auch an beeindruckenden Orten, oft im Zentrum großer Städte. Heute habe ich auf dem Heimweg von einem Termin eine Kirche entdeckt, die mich zur sofortigen Parkplatzsuche gezwungen hat. Nie hätte ich so eine schöne Architektur an diesem Ort erwartet.
Ich gebe es zu: So ein Foto ist leicht verdientes Geld. Das Modell sieht gut aus, hält still, wartet zusammen mit dem Fotografen auf das beste Licht – es ist keine besondere Herausforderung, ein Porträt von einer Statue zu machen, und trotzdem mache ich genau das ziemlich oft. Warum nur?
Heute habe ich einen Fehler gemacht und bin dafür bestraft worden. Denn ich habe die erste Chance, die sich mir für mein Projekt 366 bot, ausgelassen und mich selbst auf später vertröstet. Alle Zeit der Welt würde ich noch haben – weit gefehlt.
Mein Freund, der Baum – oder was? Nein, so sentimental bin ich nicht, zu diesem Bild hat mich vielmehr der heutige Arbeitstag mit meiner Praktikantin inspiriert. Wir haben nämlich über die beliebteste und wichtigste Form der Fotografie gesprochen.
Normalerweise denke ich nie an den Geburtstag von Ernst Thälmann – ich interessiere mich eher wenig für Arbeiterführer. Aber heute gab es den Auftrag, einen Gedenkstein zu Ehren Thälmanns und der Kommunistischen Partei abzulichten, und ich mag ja die Aufgabe, aus irgendwelchen öden Motiven doch noch ein interessantes Bild zu machen.
Das Jüdische Museum in Berlin hat mir heute Nacht eine fotografische Aufgabe gestellt, die ich nicht lösen konnte. Es muss irgend etwas mit Physik zu tun haben.