Ich weiß nicht, was die junge Dame da genau fotografiert, aber es ist auch egal – sie selbst gibt einen schönen Blickfang ab, denn ich finde fotografierende Menschen sind grundsätzlich gut: Worauf sie die Kamera richten, das muss doch interessant sein, oder?
Es summte mal wieder über unserer Kräuterspirale, aber heute wollte ich keine Hummeln fotografieren wie neulich, sondern hatte es auf Schmetterlinge abgesehen. Sie haben eine höhere Fluchtdistanz und taumeln auch nicht wie in Trance über den Blüten, sondern sind etwas furchtsamer und somit hektischer unterwegs. Aber am Ende hat die geballte japanische Autofokus-Ingenieurskunst sie besiegt. Und ich habe eine erstaunliche Entdeckung gemacht.
Es ist nicht immer alles Absicht, was ich fotografiere. Manchmal entdecke ich auch hinterher, dass die Aufnahme einen ganz besonderen Charme hat, der mir beim Fotografieren selbst entgangen war. So wie heute.
Wegen des großen Erfolges: Schon wieder eine Sehenswürdigkeit, schon wieder ein fotografierendes Pärchen. Ja, wenn es so einfach wäre. Das Foto von gestern war Zufall, zwischen zwei Terminen bin ich am Berliner Dom vorbeigefahren und habe mir dort einfach die Zeit genommen. Heute hingegen wusste ich, dass ich am Abend in Dresden sein würde und hatte mir die Nachtaufnahme fest vorgenommen. Nur eine Sache konnte ich nicht ahnen.
Es ist für mich das Spiel der Spiele, allerdings will ich hier nicht so tun, als wäre ich ein guter Schachspieler. Aber beim Aufräumen meines Büros fiel mir das wunderbare Buch „111 Gründe, Schach zu lieben“ in die Hände, und da dachte ich an eine fotografische Idee, die ich vor langer Zeit mal hatte, die aber noch auf ihre Umsetzung wartet.
Blitzen 3.0. Nach der Biene und dem Blitzgerät selbst kommt heute schon wieder ein Foto, das ohne Blitz nicht funktioniert hätte. Schuld war das trübe Wetter im Brandenburgischen und ein spezieller Auftrag, den ich heute zu erledigen hatte.
Ich will heute gar nicht lange über Bienen und Makrofotografie sprechen, sondern über Megapixelzahlen. Denn Sie ahnen ja nicht, wie groß ich diese kleine Biene eben gedruckt habe. (Ergänzung 23.7.: Und Sie ahnen ja noch weniger, wie blöd ich mir vorkomme, nachdem mir mithilfe eines Bestimmungsbuches nachgewiesen wurde, dass meine Biene eine Hummel ist. Ich habe das jetzt überall korrigiert außer in der Überschrift – dann würde eine Verlinkung nicht mehr funktionieren)
Ich weiß, dieses Foto erzeugt keinen Lacher in Schweden. Aber sicher in Berlin und Brandenburg, vielleicht sogar in anderen Teilen Deutschlands. Möglicherweise finden es manche aber auch ausländerfeindlich, wer weiß.
Keine Sonne, kein Blitz, finsterer Wald – und doch kann man schöne Fotos machen heutzutage. Wenn Sie mir bitte folgen wollen in die Welt der Digitaltechnik…