Die Welt ist ein seltsamer Ort – so ist eine schöne Serie im „Stern“ überschrieben. Jede Woche zeigen sie ein interessantes, aber erklärungsbedürftiges Foto, und vielleicht könnte mein Foto des Tages auch so ein Bild sein: Zwar ist völlig klar, was man sieht – man weiß nur nicht, wozu das gut sein soll.
Eine der berühmtesten Rennstrecken der Welt ist seht kurz, und sie führt nicht im Kreis herum. Man kann sie nur einmal befahren, man kann nicht überholen, und der einzige Gegner ist die Uhr. Wegen des wechselhaften Wetters ist der Wettbewerb nicht besonders fair, trotzdem kommen jedes Jahr unzählige Autos und Fahrer.
Tag eins nach dem Brexit, business as usual. Ich befinde mich in England, genauer an der historischen Rennstrecke Brooklands, Mercedes stellt den neuen AMG GT R vor, Formel-1-Star Lewis Hamilton gibt ein PR-Interview fürs Radio. Weltpolitik? Europakrise? War da was?
Ich hatte heute in Berlin-Mitte zu tun und bin zum Fotografieren an einen der größten touristischen Anziehungspunkte gegangen: die Hackeschen Höfe. Und das auch noch zur Mittagszeit, gegen 13 Uhr. Das bedeutet: Pralle Sonne, harte Schatten, irre viele Leute. Es sei denn, man sucht sich mit der Kamera den richtigen Platz.
Sommersonnenwende, längster Tag des Jahres – was konnte ich da anderes fotografieren als den Sonnenuntergang? In meinem Projekt 366 taucht dieses Motiv heute zum ersten Mal auf, obwohl es doch so beliebt ist. Ich allerdings finde Sonnenuntergänge eher gefährlich.
Heute bin ich für mein Bild des Tages zur Baustelle des Flughafens Berlin-Brandenburg (BER) gefahren, weil heute der Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses seinen Abschlussbericht zu dem Chaos-Bau vorgelegt hat. Wie zu erwarten, hat die Mehrheit (also die Abgeordneten der Regierungsfraktionen SPD und CDU) den Schluss gezogen, dass einzelne Verantwortlichkeiten in dem ganzen Gemenge nicht mehr auszumachen sind. Schade, schade – und wie schön: Dann kann man ja weitermachen wie bisher. Meine fotografische Antwort darauf ist vielleicht etwas plakativ, aber das musste einfach mal sein.
Ich habe dieses Blog aufgesetzt, um meinem Projekt 366 eine größere Plattform zu geben. Das Projekt lief zunächst nur auf meiner Fotografen-Homepage, und ich habe die neuesten Einträge immer nur auf der geschlossenen (wenn auch nicht leeren) Fotografen-Plattform Shootcamp bekannt gemacht. Dort hatte ich am 1.1.2016 einen Thread eröffnet mit dem Titel „Jeden Tag ein Foto, kann man das durchhalten?“. Heute ist mir zum ersten Mal ein „Nein“ als Antwort in den Sinn gekommen.
Heute werde ich zum erstenmal als Hochzeitsfotograf arbeiten. Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann bin ich wahrscheinlich nervöser als Braut und Bräutigam zusammen. Aber da müssen wir nun gemeinsam durch, und so gern ich als Bild des Tages ein aktuelles Hochzeitsfoto zeigen würde – es gibt einen Grund dafür, dass das nicht geht.
Heute habe ich mein Foto eher kühl kalkuliert. Ich wollte ganz formal nach einer wichtigen Regel fotografieren – und habe dabei gleichzeitig gehofft, dass das möglichst nicht auffällt. Das allerdings kann ich nicht beurteilen und frage daher meine Leser, ob sie in dieser Natur- und Nahaufnahme auf Anhieb eine Gestaltungsregel erkannt haben. Oder doch erst, nachdem ich sie darauf aufmerksam gemacht habe. Vielleicht sehen Sie aber auch gar nichts außer Pflanzen und Himmel?
Man muss schon ganz genau hinsehen bei diesem Foto, um die Häuser der Menschen noch zu erkennen. Sechs Giganten des Grünstroms beherrschen die Szene, und sie sind beileibe nicht die einzigen rund um die Autobahnabfahrt Weißenfels an der A9. Ein riesiger Wald aus Windrädern ist hier aufgebaut, und ich muss zugeben, dass ich das Wort von der „Verspargelung“ der Landschaft nicht verstehe – oder besser: dessen negative Bedeutung nicht nachvollziehen kann. Ich finde Windräder wirklich schön, gerade in freier Landschaft, ich kann es nicht ändern. Trotzdem gibt es etwas, das mich an der Sache stört.