Was für eine empfindliche Niederlage! Jeden Tag mache ich nicht nur ein Bild in meinem Projekt 366, sondern jeden Tag bearbeite ich es auch und lade es hier hoch. Da hat gestern nur der erste Teil geklappt – aber ich hätte es mir eventuell auch denken können angesichts des Standortes meines Hotels: Bärenhecke.
Manchmal führen Überschriften im Internet zu einer bösen Enttäuschung, und das ist sicher auch hier bei mir so. Aber es ist trotzdem nicht falsch, dass ich dieses Bild hier als Katzenfoto anpreise.
Dieses Bild schafft in Sachen Aufbau und Gestaltung etwas Interessantes: Es ist auf der einen Seite völlig klar – und auf der anderen Seite führt es den Betrachter (selbst wenn er eine Bildunterschrift zu lesen bekommt) in die Irre. Denn mal ehrlich: Was ist hier eigentlich zu sehen?
Im Kino würde man „Sneak Preview“ dazu sagen. Ich zeige hier ein Foto aus einer Produktion, die heute entstanden ist, aber erst am 19. Juni in der „PS Welt“ erscheinen wird, der Auto-Extremistenbeilage der „Welt am Sonntag“. In diesem wunderbaren Druck-Erzeugnis (ja auf Papier, und zwar auf besonders gutem!) wird garantiert kein Gramm Kohlendioxid gezählt (oder auch nur erwähnt), sondern man sucht sich da die heißesten Spielzeuge auf vier Rädern aus und setzt sie ansprechend in Szene. Für eine der Geschichten war heute ich zuständig, und ich kann versprechen, dass diese Mercedes G-Klasse 4×4 hoch 2 (heißt wirklich so) noch nicht das beeindruckendste ist, was mein Foto-Tag zu bieten hatte.
Wenn mein erster Chefredakteur noch lebte, er würde nicht gutheißen, was ich heute hier poste. Denn er hatte einen Leitsatz: „Langweilt eure Leser nicht mit euren Sorgen, die interessieren sie nicht.“ Ich versuche auch, das zu beherzigen, aber heute mache ich mal eine Ausnahme – weil mein alter Chef eine Sache nicht wissen konnte.
Natürlich gefallen mir alle Fotos, die ich hier einstelle, aber dieses hier mag ich ganz besonders: Weil es mein Streben nach Perfektion so kunstvoll zerstört. Die Frau auf den Inline Skates hatte ich nicht bestellt, sie kam plötzlich und unerwartet von der Seite, wahrscheinlich hatte sie auch gar nicht bemerkt, dass ich fotografierte. Und ich wusste schon: Na, vielleicht hat dieses Foto ja Potenzial als Outtake des Tages. So ist es gekommen, nur eine Sache ärgert mich noch daran. „Endlich mal ein Outtake“ weiterlesen →
Wäre die Welt besser, wenn jeder immer überall willkommen wäre? Vielleicht ist das die Frage, die hinter dem politischen Streit um die Flüchtlingskrise steckt. Was mich daran am meisten stört, sind die Antworten.
Dieses Bild hat mir gefehlt, ja, wirklich. Vor knapp zwei Wochen war ich an Bord des Ausflugsschiffes „MS Olympia“ gegangen, um eine Fotoreportage zu machen (aufmerksame Blog-Besucher erinnern sich an mein Porträt vom Kapitän), aber leider kann ja kein Fotograf an zwei Orten gleichzeitig sein. Also musste ich heute noch einmal hin, um die Sache zu Ende zu bringen.
Darf man in einem Foto-Blog über Motivationskrisen schreiben? Noch dazu, wenn man selbst der Fotograf ist, der die ganze Sache am Laufen hält? Ich hatte befürchtet, dass dieser Tag kommt, darum gab es schon eine Art Plan B. Am Ende hat mich aber nur eine Weisheit von Loriot gerettet.
Achtung, gleich platzt hier jemand. Die Rhododendronknospe steht kurz vorm Aufblühen, und wenn ich mich richtig erinnere, wird sie sehr groß und weiß rosa werden. Das Grün tritt dann in den Hintergrund, und es ist auch in natura nicht so kräftig wie hier auf dem Foto – doch dieses Mal hat mir nicht allein die Bildbearbeitung geholfen.