
Sieht das gefährlich aus oder nicht? Jedenfalls kann sich jeder vorstellen, warum ich gesagt habe, fahrt ihr mal allein, ich gehe lieber fotografieren, oder?

Darf man jemals das zweitbeste Foto zeigen? Radio Eriwan antwortet darauf glasklar: Im Prinzip nein. Trotzdem kann ich das beste Foto meines heutigen Arbeitstages nicht hier einstellen, weil es noch in der „Welt“ veröffentlicht werden soll, wahrscheinlich am 23. April. Vorgreifen ist da ein bisschen schlecht, auch wenn ich das vor ein paar Tagen schon einmal gemacht habe – da hatte die Produktion aber sehr viele Bilder ergeben, während ich heute tatsächlich erst zwei Stück in mühevoller Kleinarbeit hergestellt habe. Focus-Stacking ist das Stichwort, und das kann dauern – aber ich sage mehr dazu, wenn ich so ein Foto auch mal gleichzeitig hier präsentiere. Heute habe ich eher eine Bitte an die Leser meines Blogs.

Vielleicht kommt in diesem Fall ein System an seine Grenzen. Das System nämlich, Bilder zu jpg-Files geringer Dateigröße zu komprimieren, sie durchs Internet zu schicken, um sie in einem fremden Redaktionssystem hochzuladen. Ich habe den Eindruck, dass Bilder durch diese Prozedur immer ein Stück Schärfe verlieren – je nach Website, auf der sie landen, mal mehr, mal weniger. Darum muss ich hier eine Information ausdrücklich hinzufügen.

Oh, mein Gott, bin ich heute nass geworden. Ich sah heute Morgen aus meinem Hotelzimmer das aufziehende schlechte Wetter, habe mir meine Jacke und den Kamerarucksack geschnappt und bin zu der Stelle gegangen, wo ich den besten Blick auf den Hafen von Cascais und die dunklen Wolken hatte.

Ein altes Auto – ja. Ein alter Porsche – ja. Beides kann man gut erkennen. Doch um welchen Porsche es sich hier genau handelt, das werden anhand dieses Cockpit-Fotos wohl nur absolute Top-Experten sagen können. Es ist das Modell 718, das 1957 als Nachfolger des legendären Porsche 550 Spyder herauskam und dessen Erfolge auf den Rennstrecken noch übertraf. Dieses Foto hier entstand, weil Porsche den Nachfolger des Boxster nun 718 Boxster nennt. Damit will man den Wechsel von Sechs- auf Vierzylindermotoren (wg. Kohlendioxid-Emissionen) mit einem historischen Bezug adeln, was ich für ein bisschen durchsichtig halte.

Wie gestern muss ich sagen, dass ich dieses Foto schon länger im Kopf hatte, es fehlte nur oft beim Umsteigen am Frankfurter Flughafen die Zeit, oder ich hatte für den entsprechenden Tag schon ein anderes Motiv. Jedenfalls hat es heute geklappt, ein paar zum Flugzeug laufende Reisende im Abflugbereich A unter der großen Lichtkuppel zu fotografieren. Dabei waren mir verschiedene Dinge wichtig.

Dieses Bild wollte ich schon seit Tagen machen, denn ich will es bei einem Wettbewerb einreichen. Dessen Motto: Minimalismus. Interessant ist, was andere Fotografen da schon eingereicht haben (man kann es leider nur sehen, wenn man in der – empfehlenswerten – Gemeinschaft http://www.shootcamp.at Mitglied ist), wie unterschiedlich Minimalismus interpretiert wird. Neben manchen Total-Missverständnissen (einer hat einfach den wolkigen Himmel fotografiert) kristallisieren sich zwei Denkrichtungen heraus:

Zum ersten Mal war ich heute bei der Techno Classica, der Oldtimermesse in Essen. Und ich bin immer noch schwer beeindruckt: eine unglaubliche Vielfalt an Autos, Zubehör, Devotionalien – und ein Preisniveau zum Luftanhalten. Den Traum vom alten Porsche, wenn ich ihn je gehabt hätte, müsste ich mir spätestens heute abschminken, denn unter 100.000 Euro bekommt man offensichtlich keinen ganz normalen 911 aus den 60er-Jahren mehr, jedenfalls keinen restaurierten. Also habe ich mich aufs Gucken und Fotografieren beschränkt, vorwiegend habe ich Details mit dem 50-Millimeter-Objektiv ins Visier genommen, und hier zeige ich ein schönes Kuriosum.

Das wird dieses Auto nie wieder erleben: Wie bei jeder Pressepräsentation eines SUVs gab es auch für den neuen VW Tiguan einen Parcours, auf dem er seine Offroadqualitäten beweisen konnte. Nur dass die Mehrzahl seiner künftigen Besitzer sich nicht mal trauen würde, ein Gefälle wie auf diesem Foto in Angriff zu nehmen – und dann noch ohne befestigte Straße, das geht ja gar nicht.